Zum ersten Mal sollte sie dem Zaren Alexander I serviert worden sein, als er den Sieg im Krieg mit Napoleon gefeiert hat. Die Torte war damals als ein Dreieck zugeschnitten worden (wie Napolens Hut), die Böden sollten aus Mehl, etwas Fett, Wasser und Salz bestehen (einfachste Soldatenverpflegung), die Creme sollte viel Zucker (Siegesfreude) und viel Butter (Hoffnung nach Wohlstand) enthalten. Ob das Ganze stimmt, weiß jetzt Keiner. Das Rezept hat aber schon fast 200 Jahre die Rezeptesammlungen der Millionen von Hausfrauen geschmückt und hat dies sogar fast unverändert überstanden. Und sie heißt immer noch "Napoleon".
Etwas Zeit muss ich natürlich einplanen, wenn auch über den Tag verteilt. Da die Böden und die Creme doch zum gleichen Zeitpunkt fertig werden sollen, lese ich das Rezept mehrmals durch und überlege, wann und was ich mache... Am Besten mache ich die Torte abends fertig, da sie sowieso erst am nächsten Tag richtig schmeckt.
Für die Böden braucht man
5 Becher Mehl, 300 g Margarine, 2 Eier, 4-5 EL saure Sahne, etwas Salz –
alles zusammen kneten, dann 1 Glas Wasser dazugeben und einen ziemlich festen, aber plastischen Teig bekommen. Wenn der Teig noch „fließt“, soll man etwas Mehl dazugeben. Den Teig in 7-8 Stücke teilen, in den Kühlschrank für 1 Stunde stellen. Dann die Stücke nach und nach aus dem Kühlschrank nehmen, Böden daraus ausrollen und goldgelb backen. Der letzte Boden soll länger im Backofen bleiben, damit er bräunlich wird – man braucht ihn für Streusel. Die anderen Böden sind leicht, kross, sie zerbrechen leicht.
In den vielen Zwischen-Zeiten soll die Creme zubereitet werden:
2 EL Mehl, 4 Eier, 1,2 Becher Zucker, Vanillezucker und 5-6 EL Milch anrühren. 1 L Milch in einem größeren Topf zum Kochen bringen, dann vom Herd nehmen und die Eier-Zucker-Masse vorsichtig einrühren. Noch einmal langsam zum Kochen bringen. Die Creme abkühlen lassen. 200 g Butter ca. 30 Min. im Zimmer stehen lassen. Wenn die Creme bis zur Zimmertemperatur abgekühlt ist und die Butter weich genug ist, gibt man die Butter in kleineren Portionen in die Creme.
Es bleibt die schönste Sache: Die Böden mit Creme bestreichen! Auf einmal sind viele Menschen in der Küche! Die Reste der Creme sind unter den heimischen Naschkatzen sehr beliebt.
Den letzten, gebräunten, Boden zerbröseln und die Krümel auf die Torte streuen.
Die Torte muss man aber jetzt 4-5 Stunden stehen und ziehen lassen.
Ich freue mich schon auf morgen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen