Sonntag, 31. Mai 2009

Unser letzter Maitag

Wir haben uns entschieden, diese kleinen Pfingstferien im Bad Meingarten zu verbringen. Das Zelten ist schön, aber wir haben uns viel vorgenommen, was wir nur zu Hause erledigen können. Eine Sache wollten wir zusammen machen - klettern (zusammen ist relativ, Mama und Johanna bleiben gern unten). Leider ist die Kletteranlage so voll gewesen, dass wir alle lieber unten blieben und das Klettern für den kommenden Morgen verlegt haben.Diesen Sandhang kann man besser herunter rollen, als laufen - aber Johanna ist davon nicht zu überzeugen...

Sie rutscht lieber auf dem Po...
Danach wollte sie wieder rutschen - machte aber einen Stau bei der Leiter...
...und das dauerte... bis sie herunter rutschte...
Das Wasser im Flüsschen Nette ist kalt, sehr kalt, auch an dieser flachen Stelle hinter der Netter Mühle - Maria und Johanna versuchen zu laufen...
aber nach wenigen Sekunden darf Maria alleine durch das kalte Wasser laufen und Johanna tragen...
die ihre Füße nicht mehr ins Wasser lassen wollte...
Den Abend verbrachten die Kinder und unsere Gäste beim Schaukeln, Stockbrot backen und zum Schluß Fernsehen... Johanna machte alles, alles mit und ging erst gegen 22:00 schlafen... oh-oh..

Samstag, 30. Mai 2009

Frühförderung und Testergebnisse

Johannas "Nein!" geht schon mal auf die Nerven... Wie wäre es mit einem "Ja!" zur Abwechselung? Das Wort "ja!" kommt im Moment seltener vor.
Auch den Entwicklungsstest 6 hat Johanna sich ziemlich "versaut", da sie in dieser Stunde nicht kooperativ war. Am vergangenen Dienstag freute sie sich wieder auf die Frühförderstunde und war wie sonst aktiv und offen. Die Testergebnisse sind nun da und sind im folgenden Schema zu sehen.
Zwei Linien oben und unten sind die Grenzen des "Normalbereichs" für entsprechende Fähigkeiten. Die Striche mit Ziffern sind die Mittelwerte des Normalbereichs.
Johannas Linie ist diese mittlere zackige Linie, die mal nach oben, mal nach unten schlägt.
Einige Abkürzungen:
KM-Körpermotorik
HM - Handmotorik
Strat - Handlungsstrategien
Kat - Kategorisieren
KB - Körperbewusstsein
rSpr - rezeptive Sprache
eSpr - expressive Sprache
Soz - Sozialentwicklung
Emo - Emotionale Entwicklung
Man sieht, dass Johannas expressive Sprache und Handlungsstrategien weit unter dem erwarteten Minimum liegen. In den Bereichen rezeptive Sprache, Kategorisieren, Handmotorik und Körperbewusstsein schneidet sie gut ab. Bei der Körpermotorik ist das Testergebniss nicht mehr so stimmig, da sie in den letzten zwei Wochen enorm an Sicherheit und Geschwindigkeit beim Laufen zugelegt hat. Aber sonst...
Wir arbeiten daran...

Freitag, 29. Mai 2009

Zwei spannende Stunden aus Johannas Leben

Die erste Stunde verbrachten wir in der Arztpraxis.
Die zweite... man wird schon erkennen, wo sie war...

Johanna geht es wunderbar und es gibt eigentlich keinen Grund, die Ärzte heute mit unserer Anwesenheit zu belästigen. Außer zu zeigen, dass ihre Körpermotorik ziemlich weit ist...
Johanna hat die Rutsche ganz alleine genossen, als es im Wartezimmer plötzlich voller wurde... das Bild habe ich ein wenig verunstaltet, aber man sieht, dass hier 141 Chromosomen unterwegs sind... Das kleine 6-jährige Mädchen redete die ganze Zeit, zählte laut bis 17, versprach, "nur" 5 mal zu rutschen und hat diese Zahl und somit ihr Versprechen auch eingehalten.
Endlich waren wir im Sprechzimmer. Wir wollten Johanna mal im Stehen messen und waren enttäuscht: im Stehen war sie so um 2 cm kürzer, als im Liegen...
Johanna schaute sich um
und wollte sich diese Kiste genauer ansehen. Das haben wir ihr nicht erlaubt, da wir dachten, dass sie heute sowieso etwas daraus bekommt...
...weil wir alle heute bunte Pflasterstreifen auf unseren Schultern bewundern konnten. Es wird nämlich geimpft,
dieses verunstaltete Foto ist als
erstes Urlaubsfoto 2009 zu betrachten.
Als Belohnung für Tapferkeit kommt die zweite Stunde -
und das Ziel wurde zu Fuß erreicht.
Noch vor 4 Wochen, Ende April, waren das nur wenige Schritte am Stück...
Auch die Treppe ist kein Problem mehr...
Nach dem ziemlich verspäteten Mittagessen durfte Johanna spielen. Unser Tisch war weit von der Spielfläche, wir brachten Johanna dorthin... und ließen sie dort alleine. Nach einigen Minuten haben wir nachgeschaut.
Zwei ältere Mädchen spielten mit Johanna und zeigten ihr alles.
Nach weiteren 10 bis 15 Minuten wussten bereits die anderen Mütter, dass Johanna Johanna heißt
und haben ihre Kinder zur Vorsicht aufgefordert, was eigentlich nicht nötig war. Das Jahr mit unseren Tagesgeschwistern war goldwert. Johanna spielte ganz toll mit den anderen Kindern.
Danach fand sie noch diesen Wagen - wir haben ihn als Lauflernhilfe damals doch nicht gekauft, jetzt läuft sie damit durch die Halle, kann lenken, abbiegen, umkehren... Wir wollten sie nicht unterbrechen...
Und danach blieben wir noch ein Weilchen an dem Stück stehen, das viele Mädchenherzen höher schlagen lässt... So eine schöne Spielküche, "mit allem drum und dran"!

Die zweite Stunde war vorbei.
Nun war eine Runde Ruhe angesagt, da die Punkte unter unseren Pflasterstreichen ein wenig schmerzten... das schlafen wir einfach aus und weg!

Donnerstag, 28. Mai 2009

Einige Momente des Tages...

Johanna fährt im Auto in ihrem Kindersitz. Aus den Gurten kann sie sich befreien. Ich schimpfe, fordere sie auf, dies nicht zu tun, halte das Auto an und richte alles wieder... Heute habe ich gesehen, dass sie sich wieder befreit hat. Ich habe sie "böse" angeschaut. Johanna schlüpfte wieder in die Gurte... Das kann sie doch alleine!

Johanna bekommt bald neue Zähne. Das sind die letzten zwei oberen Eckzähne, sie sind unter der Haut zu sehen, damit hätte sie alle Milchzähne komplett.

Heute spielte Johanna mit einem gleichaltrigen Mädchen mit Puppen und sie konnte beim Spiel gut mithalten.

Johanna entdeckte das Spiel mit dem Puppenhaus für sich. Unser altes Schätzchen ist fast ein Antiquariat, ich suche nach einem passenden Haus mit Puppen für sie.

Johanna mag nur Äpfel und manchmal Bananen. Ihr kleiner Tagesbruder hat ihr eine Weintraube in den Mund gesteckt. Danach noch und noch und noch eine. Jetzt mag Johanna Weintrauben. Soll ich vielleicht noch einige weitere Obstsorten von ihm geben lassen? Wird Johanna sie dann lieber mögen? und überhapt mögen?

Johanna hat ein neues Wort: "Garten"

Johannas Papa war ein paar Tage unterwegs. Sie konnte sich mit ihm am Telefon "unterhalten" - sie verstand seine Fragen und antwortete "ja" oder "nein", das ist schon mal etwas...

Als ich am Herd stand und ihr Essen "in einigen Minuten" ankündigte, ging sie zum Geschirrschrank, nahm ihren Plastikteller und stellte ihn auf den Tisch, auf ihren Platz.

Seit einigen Tagen bekommt sie zum Frühstück ein Messer, eins von unseren, und eine Scheibe Wurst, die sie selber schneiden kann. Das gelingt sogar manchmal.

Das Laufen wird immer sicherer. Sie läuft mit einer Puppe in der Hand, auch mit zwei-drei kleineren Spielsachen, ihre Arme braucht sie also nicht unbedingt, um das Gleichgewicht zu halten.

Zum Abendessen bekam sie eine großen Joghurt, 250 g Becher... Er war im Handumdrehen LEER, sie hat ihn sauber und ordentlich "ausgekratzt"...

................................................. es gab da noch etwas.... aber ich weiß es nicht mehr.....

Johanna putzt

Jedesmal, wenn ein Lappen oder ein Tuch irgendwo liegt, fängt Johanna gern damit herumzureiben. Natürlich hat sie bereits Vieles gesehen, was in ihrem spannenden Leben alles abgewischt, abgerieben, ausgewaschen wurde... Sie fing vor einigen Wochen damit an, ihre "Spuren" am Frühstückstich wegzuputzen, da fast immer ein Tuch auf dem Tisch liegt.
Nun greift sie auch zu den Putzlappen zu -und setzt dies ziemlich professionell ein.
Das hat sie nicht von mir.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Sauberkeitserziehung in der Trotzphase

Ein Dialog...
-Mama! A-A!
-Johanna, möchtest du zur Toilette?
-Nejjjjjnnnnn!

Das habe ich mir gedacht... alles, was wir bis jetzt mühsam gelernt haben, macht Johanna platt...

Nach dieser Unterhaltung dauert es nicht lange, bis wir zum Wickeltisch rennen müssen.

Interessant, dass Johanna unterwegs und in der fremden Umgebung eher bereit ist, sich rechtzeitig mitzuteilen und alles kooperativ und schnell zu erledigen.

Dienstag, 26. Mai 2009

Johanna hilft

Sie freut sich, wenn ein Wäschekorb aus dem Keller gebracht wird. Sie sitzt oder steht daneben, gibt mir die Sachen nach und nach und sagt, zu wem sie gehören, meistens stimmt das sogar.Da dieser Haushaltsbereich zurzeit "im Dienst der Sprachentwicklung" steht, habe ich meine Waschzeiten ein wenig geändert, jetzt passt alles.

Johanna kommt ins Wohnzimmer, wo noch einige gebügelte Kleider hängen. Sie fasst ein Hemd an.
Papa!
Dann zieht sie an meiner Bluse.
Mama!
Ich nehme den Tischdeckenstapel vom Bügelbrett. Und wessen Sachen sind das?
Tyssss! (Tisch also).
Ich wundere mich manchmal, wie und was sie so auf die Reihe bekommt. Hier sind nicht nur rein sprachliche Fortschritte zu sehen, sie ordnet zu und sortiert und begreift die Zusammenhänge... Bald sind die Ergebnisse ihres Entwicklungstests da. Ich bin gespannt, wie sie abgeschnitten hat.

Montag, 25. Mai 2009

Ein Dialog

-Mama, haben! haben!
-Was möchtest Du denn haben?
-Essen!
Man braucht nicht drei mal zu raten, was ich in den nächsten Sekunden alles gemacht habe, um diesem Wunsch gerecht zu sein.

Johanna festigt die Aussprache mehrerer Wörter, die ich früher nur als Fetzen vernommen habe.
"Apfel", "Pasta", "Baum" sind ziemlich gut zu verstehen, auch für Fremde.
Ich habe früher eine Liste geführt, welches Wort wann kam. damit habe ich aufgehört, weil ich dann doch nicht unterscheiden konnte, ob ich mit einer gelungenen einmaligen Nachahmung zu tun hatte. Manche Wörter blieben in ihrem Gebrauch, mache sind nur für kurze Zeit present gewesen. Ihr Wortschatz ist mittlerweile groß, aber dies beschränkt sich auf ihr passives Sprachverständnis.

Sonntag, 24. Mai 2009

Johanna teilt

Wir haben uns zum Trockenfilzen verabredet. Auf dem Tisch liegt eine Farbenpracht, die man sich nicht genug anschauen kann, aber Wolle interessiert Johanna wenig, sie zeigt ganz gewöhnliche Kleinkindverhaltensmuster und will beschäftigt werden. Weder im Sandkasten noch
auf der Schaukel will sie alleine bleiben... das kennen wir eigentlich zu gut und freuen uns, dass sie nicht einfach passiv irgendwo in der Ecke sitzt... So muss ich nur zuschauen, wie die anderen sticheln, und beschäftige Johanna.
Der Hund der Familie ist dabei. Johanna hat keine Angst vor Hunden, sie hat ihn sogar geküsst. Jetzt will er etwas von Johannas Plätzchen bekommen.Sie bricht ein Stückchen ab
und gibt ihm in den Maul.
Er will aber noch mehr... Bei Johanna - erst die "Nein!"- Bewegung...
und dann gewinnt doch ihre Großzügigkeit.
Mein Sticheln ist nicht fertig geworden, es sollte ein Schneewittchen werden, für ein kleines Puppenspielchen, einige Zwerge besitzen wir bereits. Es muss noch etwas Zeit investiert werden...

Ein Dialog

Am Frühstückstisch...
-Johanna, wer ist denn da?
-Papa!
-Und wer ist da?
-Tete! (Maria also)
-Wer ist hier?
-Mama!
-Und wer ist da?
-Ich!

Ich habe erwartet, im besten Fall ihren Namen zu hören, da sie ihn jetzt etwas deutlicher ausspricht.
Aber ein "ICH" haben wir zum ersten Mal gehört, und das ist für mich ein wichtiger Meilenstein.

Samstag, 23. Mai 2009

Zu Fuß unterwegs

Johanna ist öfter zu Fuß unterwegs, als auf "den vieren". Diese Grenze ist noch deutlich zu spüren, sie ist auf den Rasenflächen aus Überzeugung auf zwei Beinen (sie mag nicht, wenn die Hände schmutzig sind), auf den gepflasterten Flächen krabbelt sie lieber (der harte Boden scheint sie nicht zu stören). Aus der Bäckerei geht sie stolz heraus, mit einem Brötchenstück in der Hand, aber muss sie immer motivieren, weiter zu laufen.Auf dieser Fläche wäre sie viel lieber gekrabbelt, man muss sie immer wieder aufmuntern, auf zwei Beinen zu bleiben.

Der Spaziergang hat sich gelohnt. Nachdem der Papa davor gebastelt hat, gibt es eine Sitzprobe.
"Uuuuuuuu!"- macht das Flugzeug. Johanna darf auf dem Sitz nicht alleine sitzen, deshalb darf sie nicht mal mit Papa zum Tanken fahren - wir bekommen das mit den Sitzen und Anschnallen und Nicht-alles-greifen nicht hin, aber einige Minuten herumprobieren darf sie wohl. Und danach winkt sie dem Punkt im Himmel zu.
Hinter mir sitzt eine Familie mit drei kleinen Kindern. Ich spüre fragende und erschrockene Blicke der jungen Frau auf meinem Rücken. Ich hasse es. Ich stand auch früher ungern an dieser Stelle, man merkte, wie man "gemustert" wird, hier ist ein kleiner Jahrmarkt der Eitelkeiten. Jetzt werden weder meine Jeans noch Handtasche noch sonstwas gemustert, im Moment wird mein Kind "unter die Lupe" genommen, und das mit Entsetzen... Na gut, dann bin ich von anderen eitlen Blicken erstmal "befreit" und kann Maria einfach zuwinken.

Freitag, 22. Mai 2009

In einer Kunstgallerie

Johanna und ich waren in der Stadt. Ein altes Geschäft, ein Reformhaus, ist offensichtlich eins der Opfer der aktuellen Krise geworden, es ist seit einigen Wochen zu... Ein Künstler hat dort vorübergehend seine Bilder ausgestellt. Wir schauten neugierig durch die Scheiben.Die Bilder sind... na... bunt... Woran erinnern sie mich? Nicht etwa an Johannas letzte Malaktion am Dienstag?
Wenn es mit der Krise weiter so geht, können wir gern aushelfen, falls zu leere Schaufenster den Bürgern die Stimmung verderben...

Johannas Termin beim Homöopathen

Johannas aufgerissene Mindwinkel machen mir Sorgen. Es sind bereits 6 Wochen her, als wir die ersten Erscheinungen bemerkten, es wurde immer schlimmer... Wir haben Vieles ausprobiert, auch Kügelchen aus der Apotheke, aber eine richtige Beratung hatten wir nicht. Aus dem "Einzugsgebiet" meiner Schule ist mir ein Fachmann bekannt gewesen, ihn wollten wir dann aufsuchen. Leider wurde es mir mitgeteilt, dass eine Vertretung im Moment in der Praxis tätig ist, da der Kollege unterwegs sei... Na gut, es würde auch gehen...
Heute morgen war es soweit. wir kamen sogar etwas zu früh und warteten vor der Tür...Johanna war als erste an diesem Tag an der Reihe.
Die Vertretung begrüßte uns freundlich.
- Wie heißt Ihr Mädchen? Johanna? Ein schöner Name... Sie ist ein Mo---loidchen also?"
Was soll man da antworten?
Eigentlich habe ich in solchen Situationen bereits klar reagiert: in einem anderen Gespräch bin ich aufgestanden und gegangen, natürlich, nicht ohne eine deutliche Erklärung abzuliefern...
Aber hier? Ich war auf eine solche Bennennung gar nicht vorbereitet, ich war ja hier in einer Arztpraxis, und in einer nicht fremden...
Ich wartete lange auf diesen Termin, ich habe nicht viele andere Fachleute, denen ich vertrauen kann, ich habe auch heute bereits viel organisiert, um diesen Termin wahrzunehmen... Aufzustehen und zu gehen wäre hier zu unkonstruktiv.

Aber einfach so anfangen zu sprechen oder diese Frage mit "ja" zu beantworten war mir doch zuviel.
Und so musste die arme Vertretung erfahren, dass ich auch für diesen Fall "der deutschen Sprache mächtig" bin.
Sie entschuldigte sich und versprach, andere Begriffe, wenn überhaupt nötig, zu verwenden... Ich bin mir sicher, dass sie bei weiteren Johannas vorsichtiger sein wird.

Meine Stimmung war danach gleich null, aber ich habe versucht, das Gespräch durchzuziehen.
Leider konnte ich, mit meiner ganzen Aufmerksamkeit, mit der Johanna begleitet wird, kaum Hinweise liefern, die für die Homöopathin hilfreich sein konnten... Johanna ist ja "fast-alles-Esser"-Kind und "noch-Mittagsschlaf"-Kind und "gern-bei-der-Tagesmutter"-Kind und "nichts-besonderes-in-den-Mund-nehmen"-Kind, ihr Blutbild war ganz in Ordnung...

Kurz gesagt, wir bekamen eine Empfehlung: abzuwarten, ob die Wunden einfach so verwachsen...
Aber... Es gäbe eine Salbe, sie sei sehr teuer und nur großverpackt, und es sei gar nicht sicher, ob diese helfen würde... Vielleicht könnte man für uns eine kleine Probe organisieren...

Natürlich habe ich versucht, meinen Tag weiter zu retten und nicht "in den Stimmungen" zu versinken. Ich habe mir schließlich viel vorgenommen, und es wird mir nichts helfen, wenn ich alles fallen lasse... ich konnte an diesem Tag auch ziemlich produktiv werden...

Und hier sind zwei Nachträge:
23.05.
Ich schaute gestern in meinem Medikamenten-Regal nach und fand eine Kamillen-Salbe. Einmal aufgetragen, half sie bereits, die Wunden mindestens während des Schlafs zu schließen. Ich notiere, ob sie weiter hilft.
23.05
Heute morgen lag in unserem Briefkasten ein Umschlag mit der kleinen Probe der besagten Salbe und einigen freundlichen handgeschriebenen Sätzen. Dann haben mir meine "Bemerkungen" zum M-Wort keine Feinde gemacht, sondern...
Ich werde mich dort am Montag natürlich bedanken.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Johanna singt

Eigentlich muss sie Überschrift so aussehen:
Johanna "singt"...
Das Singen ist eine relative Sache, wenn ein Kind nicht sprechen kann... Für Johanna, die es nicht anders kennt, gehören zum Singen Bewegungen, Klatschen, Gesten etc. dazu, sodass sie doch aktiv mitmachen kann. Nur einige kleine Fetzen kann sie mitsprechen...
So sieht es manchmal aus (hört sich an):
Steigt ein Büblein aus den Baum
Johanna: Baum!
Hoch, so hoch, man sieht es kaum
Johanna: Geste wie "weg!"
Hüpft von Ast zu Ästchen
Johanna: Tssss-Tzzzzz
Schlüpft ins Vogelnestchen
Johanna: Ssssttt
Aj, da lacht es, aj, da kracht es
Johanna: sie reagiert nur auf das Wort "lacht"
Plums, da fällt es ´runter!
Johanna: Bummmm!

Ein neues Wort "Baum" hat sie aus dem Liedchen "herausgelernt".

Heute kam noch ein neues Wort: "essen!"

Johannas Viruserkrankung macht ihr nicht so viele Probleme, sie schläft nur länger. Ihre aufgerissenen Mundwinkel machen mir mehr Sorgen - das sind bereits 1,5 Monate, und keiner weiß, was ich machen soll. Johanna bekam eine duklelviolette Lösung verschrieben. Hier, bei dieser Anwendung, ist allerdings meine Grenze des Zumutbaren: die violetten Flecken werden nie ausgewaschen werden, und ich kann mir nicht vorstellen, alle Sachen in unserem Haus mit dem Zeug beschmieren zu lassen, was Johanna bestimt ganz locker schafft... Man nimmt das Kind auf den Arm... das Kind reibt das Gesicht am Kragen des Erwachsenen... alle Kleider kann man wegschmeißen... Jetzt weiß ich, warum ich diese Lösung nicht kannte - auch die Apothekerin war skeptisch, als sie die klein-Johanna sah... Nun versuche ich die Zinksalbe, wie es in einem Elternforum empfohlen wurde, morgen habe ich einen Termin beim Homöopathen - es muss etwas geschehen.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Im "Kindergarten um die Ecke"

Hier ist ein Nachtrag zum gestrigen Dienstag.
Als ich im nächsten zu uns integrativen KiGa mit Johanna hospitierte, habe ich ein Liederheft in der Gruppe gesehen, in dem sie alle ihre Lieder "festhalten" und für alle Praktikanten und Gäste das Mitsingen im Stuhlkreis ermöglichen. Ich wollte das Heft holen, kopieren und mit Johanna ein wenig "vorlernen" - damit sie, sollte sie dahin gehen, am Singen teilnehmen kann. Ich habe angerufen und gebeten, das Heft mitnehmen zu dürfen.
Ich fuhr mit Johanna vor der Arbeit dorthin und habe bei der Praktikantin, die gerade in der Gruppe war, das Heft ausgeliehen. Als ich am Büro der Leiterin mit dem Heft in der Hand vorbeiging, stand sie plötzlich in der Tür - auch mit einem Heft!!! Sie hat Zeit gefunden und die Lieder für uns bereits kopiert!!! Ich war zutiefst berührt... Wir sprachen kurz von unserem Antrag beim Sozialamt... Sie beruhigte mich, dass wir das "Essensgeld" selber bezahlen dürfen. Mindestens das... Sie sagte mir, dass es im kommenden Jahr einige Personaländerungen geben wird und dass Johanna deshalb in eine andere Gruppe gehen wird - sie zeigte mir die Gruppe und an einer Tafel die Fotos der Erzieher. Eine Erzieherin kam auf uns zu. "Ich dachte, das ist bestimmt Johanna Stührenberg! Hallo Johanna! Ich wollte Dich kennen lernen!" Ihr Kollege (ja, es gibt dort auch männliche Kollegen) folgte ihr. Ihn habe ich bereits letztes Mal kennen gelernt. "Hallo Johanna, besuchst Du uns heute?" Ich war sprachlos. Die Erzieherin ging kurz in die Gruppe und brachte mir einen Umschlag, auf dem Johannas Name und Anschrift standen - die Einladung zum Abschiedsfest der Schulkinder, zu dem auch neue Kinder und Eltern eingeladen werden. Die Einladung war bereit zum Abschicken. Sie meinen das echt ernst, dass Johanna zu ihnen kommt!
Danach habe ich dann auch direkt gefragt...
Es wurde mir geantwortet, dass es für sie eine Freude sein wird, Johanna als Mitglied der Gruppe zu haben. Und sie können sich das auch vorstellen, dass sie auch früher kommt, nach dem Sommer und nicht erst im November. Dass wir ihren Aufenthalt in der Gruppe stundenweise aufbauen können, wie es Johanna passt und dass sie, wenn nötig, dort auch schlafen kann, falls sie dies immer noch brauchen wird...
Das war alles ernst gemeint.
Man kann sich vorstellen, wie euphorisch ich zur Tagesmutter und dann zur Arbeit fuhr...
Nach Johannas Geburt dachten wir, keiner wird sie haben wollen...

Krank, aber eigentlich gesund

Johannas Bauch und Rücken sind mit kleinen und etwas grösseren roten Flecken "geschmückt", in Panik habe ich bereits vor 7:00 morgens alle unseren Termine abgesagt und für die Vertretung in der Schule gesorgt. Einen Arzttermin bekamen wir auch...

Da wir Windpocken hier im Haus vor 6 Jahren letztes Mal hatten, konnte ich die Flecken nicht gut zuordnen. Sonst war und blieb Johanna unauffällig.

Jetzt wissen wir bescheid: das sind keine Winpocken, Röteln und Co, das ist wohl eine Viruserkrankung, die aber hoffentlich auch ohne Medikamente vergeht... Essen möchte Johanna nicht so gern, wir vertreiben uns die Zeit mit dem Spielen, Lesen, Wäsche aufhängen...

Der Teddy bekommt etwas leckeres... ein Plastikplätzchen...Da der Teddy auch nicht essen will, probiert Johanna das Plätzchen selber...
Sonst verlief der Tag für Johanna ohne Veränderung: die Flecken sind da, aber es geht ihr immer noch gut. Es ist im Endeffekt ein wenig Schade: ich habe schon gedacht, dass wir damit die Windpocken "abhacken", und zwar jetzt, vor dem Kindergaren und während der kommenden Feiertage...

Dienstag, 19. Mai 2009

Kein Entwiklungstest...

...es wurde keine Fortzetzung vorgenommen, da auch so der entwicklungsstand klar war, diese fehlenden Elemente würde keine großen "Punkte" bringen... Aber eine Aufgabe musste Johanna doch lösen:

Kann sich jemand an dieses Bild vom letzten Test-Dienstag erinnern?
Es war klar, dass es hier NIX mehr passieren wird...
Aber sie kann doch alle Begriffe hier, nicht nur sieben davon!
Johanna wurde aufgefordert, die Dinge zu zeigen - "danach werden wir malen!!!". Diese Option wirkte, Johanna zeigte alle Kärtchen, fertig. Nebenbei ordtene sie alle Formen bei einem Feinmotorikwürfel, auch fertig...

Und wie es versprochen wurde, durfte Johanna malen! So richtig, mit Pinsel!

Zwei neue "Kunstwerke" werden in ihrer Bildergallerie Platz finden.

Die Tischdecke war natürlich auch wie ein Kunstwerk, bunt auf jeden Fall... Als ich den Lappen auf dem Tisch liegen ließ, putzte Johanna weiter! auch ihren kleinen Stuhl, und den Boden, und die Fensterscheibe...
Leider weiß sie noch nicht, dass die guten Hausfrauen verschiedene Lappen für all diese Ziele haben sollten...

Noch etwas: sie hilft gern, wenn ich Wäsche aufhänge. Sie sitzt dann neben dem Wäschekorb, holt die Sachen nach und nach, gibt sie mir und nennt die Person, zu der die Sache gehört, und das stimmt sehr oft. Bei ihrem Namen gibt es eine kleine Verbesserung der Aussprache: statt "Nanna" hört sich das wie "Janna" an.
Sie kann die Kleider noch nicht nennen. Es kam gestern allerdings etwas wie "Socke", aber das muss sich noch festigen, da bin ich mir noch nicht sicher...

Montag, 18. Mai 2009

Einige Montagseinblicke

...wie oft am Montag - Johanna auf dem Pferderücken...Siew kann wunderbar das Gleichgewicht ausgleichen, auch im Damensitz, sie kann beim Trabb mithalten und sie kann vielen Anweisungen folgen "Zur Mama winken", "Mit beiden Händen laut klatschen", "Beide Arme nach oben strecken" etc...

Am Abend baute Maria ihre neue Liege zusammen (offensichtlich sind die Zeiten des klassischen Zeltlagers vorbei...), Johanna findet sie auch toll!
"Boooohhhh!" - Papa schenkt Johanna einen Lolly!
...und Johanna weiß bereits: wenn Du einen Lolly für dich sichern möchtest, musst du sofort abbeissen!
Nein, wir nehmen ihr den Lolly nicht weg, aber sie schaut sehr, sehr mistrauisch...
PS. Am heutigen Nachmittag hat Johanna einen Teller für sich aus der Küche in das Wohnzimmer getragen, als wir Kaffee trinken wollte.