Montag, 10. Dezember 2007

Johanna und Pabst

Es gibt noch einige Dinge, die ich hier festhalten wollte. Auch wenn sie schon zurückliegen.
Während unseres Italienurlaubs haben wir drei Tage für Rom eingeplant. An unserem zweiten Morgen sind wir ins Zentrum gefahren und wollten den Petersdom sehen. Das war ein Sonntag, und die Messe fing schon an. Die großen Bildschirme zeigten allen Anwesenden, was auf den Stufen vor dem Eingang (ein kleiner roter Strich rechts auf dem Foto) geschieht: die Sonntagsmesse ist von einem spanischen Geistlichen gefeiert worden. "Und warum macht der Pabst nicht die Messe?"- fragte unsere Tochter... Na ja, er ist ja nicht immer in Rom, er sit ab und zu unterwegs... Der spanische Geistliche hielt eine lange Predigt, danach begrüßte er eine Reihe Gläubige. Das Volk konnte auf den Schirmen alles - metergroß - beobachten... Oh je, das waren Gesichtsausdrücke der Begrüssten... Nach dem Begriff dafür muss ich lange suchen... Unterwürfig? mehr als... Ich mochte nicht zusehen. Es war für mich irgendwie peinlich... einfach peinlich... Die Atmosphäre war sogar bedrückend... Auch mir dem roten Gewand ist der Geisliche NUR ein Mensch...
Plötzlich drehten sich alle nach rechts, das zweite Fenster ganz oben im rechten Flügel öffnete sich. Der Pabst schaute heraus. Die Menge jubelte. Ein solches Bild wird nie wieder geben - Johanna und Pabst zusammen auf einmal geknipst... Der Pabst hielt eine Rede. Einiges hat er gesagt, worüber ich immer noch nachdenke, aber immer noch nicht zu Ende bringen kann. Da ich nach Johannas Geburt nicht mehr in die Kirche gehe, kann ich auch dort nicht zu Ende denken... Vielleicht später...
Nach der Messe konnte man die ganze Verwaltung sehen, die hinter einer solchen Menschenversammlung steht...
Während unseres Domrundganges hat Johanna selig geschlafen.
Danach wollten wir einfach auf dem Platz sitzen und alles auf uns wirken lassen. Immer wieder schauten wir zu den Mauern von Vatikan und wollten verstehen, was diese Grenze konkret bedeutet und wie alles bewacht wird. Wir sahen eine Post, oder genauer gesagt, DIE Post von Vatikan. Natürlich konnten wir nicht weggehen ohne einige Karten von dort abzuschicken.
Es war ein langer Tag...
Wir sind schon seit einer Woche unterwegs gewesen. Im Hotel angekommen, konnten wir die Schuhe unserer Grossen nur sehr kritisch betrachten. Schön, dass es in Rom ganz viele kleine Läden gibt, die zudem bis spät abends geöffnet sind!

Johanna wollte an diesem Abend lange nicht einschlafen und schaute uns immer wieder aus ihrer Schlafecke an. Dafür zeigte sie uns in diesen Tagen ihre besondere Windel-Sparsamkeit...

Keine Kommentare: