Donnerstag, 7. Mai 2009

Einige kleine Beobachtungen des Tages

Ich habe für heute keine Fotos, ich habe Johanna auch nicht viel gesehen, hier notiere ich einige Momente, die mir wichtig erscheinen...

...Johanna schaut sich viele Bücher an. Ein Buch ist etwas öfter in ihren Händen - es ist das erste Bilderbuch der klein-Maria. Ungewollt vergleiche ich die damalige Marias Wahrnehmung der Bilder und die jetzige von Johanna. Auf dem ersten Bild ist ein Kinderspielplatz, wo Dutzende von Kindern abgebildet sind, alle haben wir uns schon angeschaut, besprochen, genannt... Sie fängt aber immer in einer Ecke an, wo ein weinender Junge steht, der eben gestolpert ist. "Mama, aua, aua!" - erzählt Johanna...

...Ich habe nur wenig Schlaf bekommen - etwas länger gestern gearbeitet. Johanna wurde wach in der Nacht, ich habe sie kurzerhand zu mir ins Bett genommen. Sie war auch am Morgen als erste wach. Ich mache die Augen auf. Mein Kind sitzt still neben mir und schaut mir begeistert beim wach werden zu. "Mama!!!! Hi!!!!" - und ich bekomme ein dickes Küsschen! einfach so.

...Während der Fahrt zur Tagesmutter hören wir Kinderlieder und singen mit. Ich stelle fest, Johanna kann gut summen. Da, wo ein Liedchen auf der CD nur als Musik zu hören ist, singt Johanna "ta-ta ta...!" mit! Johanna macht bei den bekannten Liedchen die Bewegungen mit und will, dass ich auch mitmache. Beim Fahren ist es immer lustig. "Meine Hände sind verschwunden" kann ich ihr noch kurz vormachen, aber wenn wir dann bei den verschwundenen Augen ankommen, muss ich mogeln. Dann gibt es Fingerspiele. "Das ist die Mutter, lieb und gut, das ist der Vater mit der frohen Mut. - das versuche ich Johanna, die ja hinter mir sitzt, auch deutlich zu zeigen. "Das ist der Bruder, schlank und groß.... "- an dieser Stelle hat ein anderer Autofahrer meine Geste offensichlich missverstanden und hat dies viel zu persönlich genommen... ich wurde ganz böse angeschaut... Junge, du träumst nicht mal davon, was ich so treibe, um meiner Tochter die Sprache beizubringen...

...Unser Singen bei der Tagesmutter beginnt mit einem Begrüßungsliedchen. Alle werden bei dem Namen genannt. Johanna zeigt seit einiger Zeit auf die Menschen, die gerade begrüsst werden, sie kennt alle...

...Es gibt ein neues schönes "Tageskinderland-Liedchen", es wird erst gesungen, dann wird ein Reigen gemacht. Johanna macht gern mit, sie bekommt keinen Drehwurm (ich aber...). Das Liedchen mögen die Kinder, Johanna und ihr kleiner Tagesbruder, sie wollen wiederholen. Machen wir natürlich. Sie sind so begeistert, dass sie nach dem Liedchen beide stehen bleiben, sich umarmen und einfach innehalten...

...Johanna hat plötzlich einen leichten Schnupfen. Johanna, komm, wir müssen ja die Nase putzen! Sie nimmt das Taschentuch - und macht das ganz richtig und ganz alleine!..

...Wir kommen nach Hause. Der Papa ist da - schön! Nein, nicht schön, er ist irgendwie krank... Aus einem unbekannten Grunde ärgert sich Johanna. Sie will bei Papa bleiben, will aber mit ihm spielen, und er liegt einfach so ´rum... Wir gehen in die Küche - ich merke, dass sie anders ist, unzufrieden. Sie möchte ein Schälchen Cornflakes mit Milch. Nach einigen Löffeln fängt sie plötzlich an, die Milch auf dem Tisch zu verteilen. Johanna, was machst du denn da? Sie schaut mich an. Sie nimmt das Schälchen - sie schaut mich immer noch an - und kippt alles auf den Tisch. Jo. Was soll das für eine Protestaktion werden?.. Na, das war nicht die einzige Aktion dieser Art am heutigen Abend...

...Sie geht doch zum Papa und bekommt sein Handy in die Hand. Sie weiß schon, wie sie es entriegeln und aktivieren kann. Das muss sie mir aber beibringen, ich kann das nämlich nicht...

...Wenn Johanna im Auto sitzt, winkt sie manchen Menschen zu. Die Reaktion der Menschen ist sehr unterschiedlich...

...Sie geht immer später ins Bett. Es ist hell, sie will nicht alleine bleiben, der Papa muss kommen und Gute-Nacht sagen, aber das hilft nicht, sie will einfach nicht schlafen! Und morgen klingelt der Wecker kurz vor 6, sie wird ja auch geweckt...

2 Kommentare:

Gabriela hat gesagt…

Dieses Aufwachen am Morgen, Wie unersetzbar wunderbar. ich habe heute in einem Brief an eine Freundin geschrieben: "Ich wünschte mir, sie würde wieder zwischen uns schlafen und vor uns aufwachen, auf uns warten und dann auf uns herumturnen, und wir würden den Frieden spüren, der nur von ihr ausgehen kann."
Ich wünsche dir soso sehr, dass du neben allem Förderungseinsatz diesen Zauber spürst. Und ich bin eigentlich sicher, dass du es tust.

Liebe Grüsse, auch an die kleine, dickköpfige Zaubererin.
Gabriela

amandajanus hat gesagt…

ich lese hier ja öfter, heute hat es mir besonders große Spaß gemacht. Danke

mandy