das sind natürlich wichtige Parameter auf den Erkenntniswegen. Es wird alles sortiert – Weihnachtssterne im Treibhaus, frische Eier und Chipkarten. Alles. Zum Sortieren gehört natürlich das Aussortieren. Ich glaube, es wird langsam klar, worauf ich hinaus will.
Mein Kind Johanna wird ja auch aussortiert. Als Mangelexemplar. Wenn wir noch Glück haben, wird es Johanna gnädig erlaubt, ihre gleichaltrigen Genossen-Menschenkinder im Kindergarten zu erleben. Was uns nach unseren ersten Erkenntnissen nicht erlaubt wird (????? – das muss ich noch wirklich durchfragen, das glaube ich einfach nicht), für ihren Kindergartenaufenthalt aufzukommen. Wir werden einen Sonder-Antrag stellen müssen, und es kommt eine Bewilligung, von wem wie auch immer, und es wird bestimmt, dass sie in einen bestimmten KiGa gehen darf… Sonder-Wege in einer Sonder- (oder abgesonderten) Welt? Danach gibt es einen Riesenkampf um einen Schulplatz. Alle Behörden müssen ihre Papiere, Gutachten, Bewilligungen etc. fertig haben, auf allen Wegen, die zur Schule führen, wird Johanna eine Sonder-Behandlung bekommen.
Das Aussortierverfahren nimmt seinen Lauf.
In den Programmen der Parteien CDU und FDP wurde dafür plädiert, dass die Förderschulen weiter ausgebaut werden. Nun haben wir den Salat: sie wurden ausgebaut. Und die Kinder, die aussortiert werden, werden dort untergebracht. Das Leben in einer Parallelwelt, weit weg von nicht-aussortierten Kindern, fängt an.
Unsere Tochter Maria verlässt bald die Grundschule. Die weiterführenden Schulen sind ein Gesprächsthema Nr. 1. Ich beobachte, wie das deutsche Schulsystem es schafft, auf allen Ebenen dir Viertklässler zu sortieren. Das System funktioniert, es wird kritisiert, aber es wird nicht abgeschafft.
Ich frage mich jeden Tag,
wie soll ich,
eine Frau, eine Mutter, eine Ausländerin,
mich mit diesem ganzen gefestigten, eingefleischten, wenig beweglichen Schulsystem in Deutschland anlegen,
um mein viertes Kind
nicht aussortieren zu lassen?
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