Montag, 13. Juli 2009

In Fukuoka - im Museum und im Kloster.

Zusammengestellt am 13.09.2009
Gehört zum Datum 12.07.09, Teil 2.


Das ist der versprochene Teil 2. Wir sind so dermaßen von allen neuen Eindrücken erschlagen worden, dass mein Kameraakku an diesem Tag leer lief. Ich knipste u.A. mit dem Wunsch, die Sachen später anschauen zu können und alles nochmal sehen, da nur ein Tag für alles viel zu kurz war.


Eine halbe Stunde "genehmigte" uns unsere reiseführerin für dioese Anlage. Ein altes Kloster mit einigen alten Tempeln ist bereits seit vielen Jahren nur als ein historisches Objekt zu besichtigen. Alte, antike Buddha-Statuen aus Sandelholz, z.T. bemalt, sind empfindlich, man solle nicht fotografieren... Einer Erklärung können wir nicht folgen...
Auf diesem Bild läuft Johanna mit - damals, vor zwei Monaten, war das überhaupt nicht selbstverständlich...Das Gebäude des Museums versuchte man, an die Umgebung anzupassen. Die Betonmauern sehen hier aber seltsam aus.
Zum ersten Mal sind wir aufgefordert, die Schuhe auszuziehen.
Wir waren wenig auf die Vergangenheit des japanischen Buddhismus vorbereitet. Wir haben verstanden, dass man für ein notwendiges Kenntnissstand mehrere Monate brauchen würde. Nur einige Figuren wie z.B. "Wächter der toten Seelen" haben wir in dieser antiken Ausführung erkennen können.
Da Johanna (noch) kein disziplinierter Museumsbesucher ist und alles Mögliche anfassen wollte. musste ich mit ihr herausgehen. Eine Sekunde habe ich mich nicht um sie gekümmert - schon räumte sie alle Schuhe weg...
Auf diesem Foto, wenn man es vergrössert, sieht man, welche Energie man investieren muss, um den Baum nach eigenen Ideen wachsen zu lassen - es wurde hier viele Jahre so gearbeitet und wird weiter so gemacht.
Unsere super nette Reisebegleiterin kündigt ein neues Ziel an: wir fahren zu einem funktionierenden Kloster.
Eine Stunde und 40 Minuten wird uns gegeben - zu wenig, aber das Ärgern bringt nichts...
Wir gehen zum Eingang, zusammen mit der Gruppe. Zusammen ist gut gesagt, eigentlich meidet man uns... Alle steicheln den Stier am Eingang... Maria auch...

Wir schauen uns um. Wir sind in einer traumhaften Parklandschaft. Kein Foto dieser Welt kann die bedachten Teile des Parks wirklich zeigen.
Im Teich leben Schildkröten, sie sonnen sich gerade...
Jeder Busch und jeder baum haben seinen Platz und seine Bedeutung in dieser harmonie.
Der Papa, der eigentlich sehr wenig fotografiert, ist hier nicht zu stoppen...
Johanna "erkennt" hier einen Hund - "Wow-wow!"
Die alten Strohdächer der Kapellen sehen ganz romantisch aus...
Alle waschen sich hier die Hände... Maria auch.
Vor einigen Tagen gab es in Japan ein grosses Fest - die Wünsche für die Zukunft wurden an solche Streifen geschrieben und hängen jetzt im Wind.
Wir kommen in den Hof des Klosters, vorne ist ein Tempel, alle Besucher strömen dorthin.
Dieses Foto habe ich geknipst, weil das hier die erste "fremde" Geste Johanna gegenüber in dieser Woche war. Johanna stand im Kinderwagen auf - und unsere Begleiterin hielt sie plötzlich an der Hand!
Der Priester sah unsere, offensichtlich angemeldete, Gruppe, ging heraus und segnete uns alle. Danach ging er an seinen Platz zurück. Im Tempel waren viele Besucher, die ein Segen bekommen wollten.
Eine Nonne half bei dem komplizierten Ritual dabei, alle ihre Bewegungen waren sehr gut erlernt. Auf einer Veranda, auf Strohmatten sitzend, warteten viele Menschen.
Man hat uns in ein Gebäude eingeladen, das ein Restaurant, eine Fabrik und eine Verkaufshalle waren. An langen auf Podesten stehenden Tischen warteten frische Küchlein, eine Delikatesse aus dieser Gegend: Reisplätzchen mit Bohnenfüllung. Wir knieten auf den dünnen Sitzkissen, es war gar nicht bequem.
Die Küchlein sind nur ganz wenig süss, deshalb würden sie zu einer würzigen Suppe und zu einem süssen Tee passen.
Eine zweite Geste Johanna gegenüber: eine schützende Hand und eine Frau, die offensichlich auf Johannas Bewegungen neben dem heissen Tee wohl aufgepasst hatte...
Es ist heiss und schwül, aber erstaunlicherweise lässt sich der Tee besonders gut trinken...
So sehen diese Stühle und Tische aus.
Hier werden die Küchlein hergestellt - mit viel Mühe und in Handarbeit. Die rötliche Bonenpaste wird in die Teiglinge hineingepresst, danach kommt das Küchlein in eine Pfanne mit vier Förmchen, fertig. Hört sich leicht an, aber es geht viel langsamer...
Ab jetzt haben wir nur noch 40 Minuten, es ist alles zu schnell... Zwei Nonnen in schönsten Gewänden überqueren den Hof. Sie werden gleich einen bestimmten Dienst leisten - die Toiletten putzen... so wie sie sind...
Im Tempel werden die nächsten Besucher empfangen...
...nach dem gemeinsamen Gebet geht die kleine Gruppe (Familie)
zu dem neuen Auto, das auch gesegnet werden soll. Wir haben nicht viel Zeit, aber an diesem Teich können wir nicht vorbei gehen... Die zahmen Schildkröten und Karpfen sind gern mit den Menschen, auch wenn sie nicht gefüttert werden dürfen.

Auf unserem Weg zum Bus sehen wir viele interessante Verkaufsstände - hier gibt es klassische japanische Keramik...
...die Taschen mit klassischer Stickerei...
...die Holzpantoffeln und Kimonos...
...frittierte Gemüse- und Fischspiese...
...eine Art Origami aus Stoff...
... wieder mal die Reisplätzchen...
...Schreibwarenläden... Seidenpapier... Bambuspapier... Jasminpapier... Rosenblütenpapier... ohje...
...und natürlich eine Verführung aus Plastik: um naturgetreuer zu machen, wird das "Gericht" mit Frischhaltefolie bedeckt.
Allen essbaren Verführungen mussten wir aus Zeitgründen standhalten.
Als wir wieder im Bus waren, wurde(n) uns der(die) Fernseher angeschaltet. Werbung. Es ging mit dem Essbaren so richtig zu Sache - alle möglichen Spezialitäten dieser Gegend wurden uns gezeigt. Es wurde bestimmt gesagt, dass es gleich eine Möglichkeit geben wird, die ganzen Sachen zu besorgen, nur wir haben das nicht verstanden...
Der Bus stoppte in einem Hof... der aussah, wie alle solche Höfe in der Welt, ob in Deutschland, in der Türkei oder in Tschechien - "Butterfahrt"-Höfe.

Wenn jemand sehen will, was man kaufen kann, wenn man in eine japanische Butterfahrt geraten ist, kann das im nächten Bericht tun.

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