gehört zum Datum 07.07.09
Es gab eigentlich nicht viel Zeit für den 07. Juli, es war schon der späte Nachmittag...
Das Hotel befand sich auf einer ruhigen Strasse, sogar eine überdachte Terrasse für die Gäste - ein Luxus - war vorhanden. Ich schaute neidisch den jungen Amerikanern zu, die sich mit einem Becher Kaffee und Lonely Planet gemütlich gemacht haben... nein, ich darf hier gar nicht sitzen, vielleicht spät am Abend oder in der Nacht, sonst haut ja Johanna auf die Strasse ab... Ich hätte eine solche Pause an dem Tag gern gebraucht...
Neben dem Hotel befinden sich viele Wohnhäuser. Die Strassen sind eng. Wo stehen alle Autos? Wo verschwinden sie? Es gibt keine Tiefgaragen o.Ä. zu sehen... aber nur auf den ersten Blick...Hier ist Beides - Haus - und Garageneingang. Ist das eine Drehscheibe? Geniale Geschichte! Egal, wie der Wagen in den Eingang hineinfährt, wird sich die Drehscheibe so bewegen, dass der Wagen exakt vor das Tiefgaragentor (nach rechts, von meinem Ausgangspunkt war nicht zu sehen) gestellt wird. In wenigen Sekunden ist der Wagen dann verschwunden...
und mit einem Messband (weisser Streifen unten) wird die Sünde gaaaanz genau gemessen... oh je...
Es regnete ein wenig. Damit man nicht "das ganze Wasser" in ein Geschäft hineinschleppt, kann man seinen Schirm verpacken. Das tun die Menschen sehr diszipliniert.
Den Eingang zum Metro haben wir mit dem Eingang in ein Kaufhaus verwechselt - die Rolltreppe brachte uns plötzlich in eine Verkaufshalle. Eine Reihe Perücken für alle Anlässe (aber alles schön schwarz, nix blond) und vor allem eine ECHTE Perückenmacherin liessen uns stehen bleiben. Eine solche Arbeit sieht man in Deutschland nur im Theateratelier, vielleicht...
Mit Pantoffeln und vertieft in eine Lektüre, wareten viele Frauen auf ihre Absätze. Ein Internetanschluss am Tisch rechts ist auch vorhanden, sollte man dringend emails durchchecken... Fleissig feilten die Handwerker an den Schlüsseln, genau wie unser netter langähriger Retter Mister Minit. Wink!
Hier blieb der Papa schon wieder stehen... Am Abend, wenn der Verkehr nicht so intensiv ist, wird die Strasse aufgemacht. Die freundlichen Tiefbauarbeiter rücken mit den Leuchtstäben, weissen Handschuhen und allerlei kompakten technischen Gerät vor, alle sehen motiviert aus, viele sind echt ÄLTER.
Der Arbeitstag war langsam zu Ende. Wir haben gelesen, dass im Bezirk Ikebukuro gerade junge Menschen "viel Spass" haben werden. Was denn für Spass?An uns vorbei gingen kleine Gruppen Männer und Frauen, nach dem Arbeitstag offensichtlich umgezogen. Es gab keine grauen Zweiteiler, eher fetzige Klamotten... plötzlich blonde Haare (Perücke?) und Ansätze zu Punkfrisuren... transparente Strüpmfe auf den Waden mit Tatoo-Muster... auch für die Oberarme und Schulter... das ist ja lustig... Alles verwischt sich in der kommenden Dunkelheit, man denkt, die Tatoos seinen echt...
Unser bestelltes Essen, das wir aus Vorsicht nach und nach bestellten, schmeckte wunderbar.
Als wir im Hotel wieder waren, warteten schon die nächsten Fresswettbewerbe auf uns, sogar auf zwei Kanälen. Nun aßen schlanke Frauen Suppen und Hamburger... Was für Zeit haben wir hier erwischt? Alle, die wir auf der Straße sehen, sind schlank, sogar hager, und auf 7 Kanälen parallel läuft aber etwas, was die Menschen zum essen bewegen soll.
Wir sind so überfüllt von allen eindrücken, dass wir schnell einschlafen... eine Tasse Tee auf der Terrasse des Hotels, mit einem Buch in der Hand, bleibt nur ein Wunschtraum...
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