Donnerstag, 16. Juli 2009

Da sind wir wieder...

Es hat wieder mal geklappt, ich sitze wieder im "PC-room", wie das hier heisst. Maria sagte gestern, dass wir voellig fehl am Platz hier waren, es sitzen Maenner und Jugendliche und spielen Baller-Spiele, es ist ein Maenner-Reich, meine Kleidung kann ich gleich wieder waschen, da es viel geraucht wird. Egal, einen Faden zu Johannas Blog habe ich wohl, und werde versuchen, unseren Tag zu beschreiben. Leider wieder ohne Bilder.
Gestern haben wir uns (Maria und ich, mit meinem schwer ausgepraegten Orientierungssinn lol)in der Dunkelheit verlaufen, der Papa machte sich schon Sorgen und ging uns suchen. Wir haben uns durchfragen muessen, fuenf junge Leute waren bereit, mit uns unser Hotel zu suchen, wobei sie kaum Englisch sprachen. Aber sie haben uns geholfen und nicht alleine in der Dunkelheit gelassen. Sie fragten uns, was wir hier "in country" machen wuerden. Wir antworteten, dass wir ein Museum und eine Schule besuchen wollten, die zu Nationalschaetzen Koreas gehoeren. Sie lachten. Wir waren irritiert. Den Morgen starteten wir also nicht so motiviert, vorbei es wie aus dem Eimer regnete.
Wir gingen heraus, um uns etwas zum Fruestueck zu kaufen. Die Supermaerkte sind voll von zum Teil unbekannten Lebensmitteln, es war auch Interesse, das uns alle im Regen aus dem Hotel trieb. Wir und Johanna wurden immer wieder angesprochen, vor allem von aelteren Frauen, sie wollten wissen, ob das unser Kind waere, wunderten sich ueber Johannas dicke Fingerhen, ohne grosse Beruerungsaengste nahmen meine Hand und vergliechen mit Johannas Hand... lol... Wir waren fertig mit dem Einkaufen, als ich sah, das Josef von einem jungen Mann angesprochen wurde. Er sagte, dass er hier bei der Stadtverwaltung arbeitet, sein Buero fuer Steuereinnahmen ist um die Ecke, und wenn wir wollen, wird er uns in 20 Minuten zu unseren Zielen mit seinem eigenen Auto bringen, da er gern Menschen begleitet und die Moeglichkeit nutzt, sein Englisch aufzufrischen (auch waehrend seiner Arbeitszeit).
Ich war ein wenig ueberrascht, da ich das Kind noch mit dem Schlafanzug im Kinderwagen hatte, Marias Haare brauchten Pflege... Aber eine solche Moeglichkeit werden wir doch uns nicht entgehen lassen! Und wir wollten ja endlich jemanden sprechen, der Englisch kann und uns ein wenig vermitteln kann!
So assen wir schnell im Hof der Stadtverwaltung unser Fruestueck und warteten nicht lange - der junge Mann war da. Na, so jung war er doch nicht, er ist 40, hat zwei Kinder und weiss im Moment nicht, was man machen soll, damit die Kinder auf ihn hoeren. Als ich antwortete, dass es toll ist, dass sie nicht immer gehorchen, da sie selbstaendiger werden, war er ueberhaupt nicht einverstanden, es gehoert sich hier so nicht... Aber was kann er machen, die modernen Kinder sind wohl auch Produkte der Werbung und der ganzen globalen Entwicklung, die auch hier an jeder Ecke zu sehen ist.
Die Fahrt auf der Strasse zur Konfuzianischen Schule, die bis vor kurzem als Grundschule noch agierte, war schon interessant: alles war aufgeweicht, an manchen Stellen gab es Unterspuelungen. Die Schule mit ihren alten Gebaueden aus dicken Holzbalken gehoert zu wichtigen Sehenswuerdigkeiten dieser Region. Ich machte nicht viele Fotos, ich hoffe, dass Josef einige gemacht hat. Ich musste naemlich aus der Schule heraus, da Johanna - wie immer ganz puenktlich - gewickelt werden musste. In D. wuerde ich mich in einer Kirche in einer Ecke verstecken uns alles erledigen, aber man weiss ja nicht, ob eine solche Aktion hier als Beleidigung gesehen wird... Also - Treppe herunter, zum Parkplatz, gewickelt, kein Muellkorb gefunden, wieder Treppe hoch... Und da war die Zeit schon um... Weil unser neuer Bekannter uns noch zu einem Museumsdorf bringen wollte und dann schnell zurueck fahren musste.
Es regnete wieder. Im Dorf mussten wir einen Platz suchen, wo wir - das Kind ja immer noch mit Schlafanzug - dem Regen entfliehen koennen. Erst versuchten wir, Johanna barfuss laufen zu lassen, aber es regnete immer mehr...
Drei Frauen sassen unter einem Dach am Restauranteingang. Sie haben uns freundlich zugewunken und zu ihrem Sitzplatz eingeladen. Johanna ging zu ihnen. Und schon sass sie bei einer Frau auf dem Schoss, die andere Frau schaelte ein uns unbekannte Frucht und schnitt sie bereits in Scheiben. Das sah aus wie eine Honigmelone, nur klein. Johanna schmeckte sie vorzueglich, die Frauen waren entzueckt, es wurde fuer uns noch eine Melone gebracht und geschaelt. Eine alte Frau kam heraus, die Mutter einer der Frauen, die das Restaurant fuert. Die Frauen wollten ALLES wissen - wieviele Kinder, wie alt, wo wohnen wir, wohin und wann fahren wir etc. Sie sprachen KEIN Wort Englisch, wir sprechen noch kein Koreanisch, versteht sich. Aber mit Malen, Zeichnen, Haenden und sonstwas konnten wir uns gut unterhalten. Wir verabschiedeten uns und haben uns vorgenommen, hier spaeter zu essen.
Das Dorf zeigt typische Haeuser und Bauten aus den alten Zeiten, es ist sehr gepflegt, Johanna konnte ueberall laufen. Es gibt dort auch ein Maskenmuseum, einige Fotos sind sehenswert.
Unser Mittagessen - ein Foto muss ich hier spaeter unbedingt platzieren - bestand aus einem Hauptgericht und vielen Vorspeisen. Es gibt hier in jedem restaurant eine kleine Auswahl an gerichten, es wird meistens eine-zwei Sorten Fisch oder Fleisch abgeboten, was aus den Bildern zu sehen ist, und kleine Variationen, die im Menue stehen. Da wir nicht lesen koennen, bestellten wir auf gut Glueck... das war wieder mal ein Maerchen... HIER SPAETER>>> Johanna wurde von der Oma des Hauses liebevoll gefuettert und machte bei allen scharfen Sachen mit!!
Die Besitzerin wollte uns die Homepage des restaurants nennen, aber sie hatte sie nicht parat, so gaben wir ihr Johannas Blogadresse - wenn sie mal Johanna und unsere Reise sehen moechte. Am Ausgang des Dorfes fanden wir ein Tourisik Buero. Ein Maedchen sprach gut Englisch, ich bat, uns einige Saetze zu schreiben. Nun haben wir sie zur Hand, wenn wir merken, dass die Menschen irritiert sind und Johannas Emtwicklungsstand nicht zuordnen koennen. Ich habe auch davon ein Foto und zeige dann spaeter diese uns unbekannte Schrift.
Nun ist meine Zeit hier zu Ende.
Leider sehe ich kaum Moeglichkeit, morgen nochmal zu dieser Konfuzianischen Schule zu fahren... Wir brechen auf Richtung Seoul, dort bleiben wir drei Tage, am 21. 07. fliegen wir nach Beijing(Peking).
Ich verabschiede mich, da ich nicht weiss, wann ich wieder im Netzt sein kann. Irina.
(da ich nicht sicher bin, ob ich alle Namen richtig schreiben werde, schreibe ich lieber keine und trage die geographischen Namen spaeter ein. lol)

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