Montag, 13. Juli 2009

Im Restaurant...

wurde ich echt "bestraft", dass ich meine Kamera nur jeden 2. Tag aufgeladen habe. Plötzlich war die Batterie leer. So schade! Josef knipste ein paar Bilder mit seinem Handy, aber auch damit bin ich zufrieden.

Dieser bericht ist am 14.09.09 zusammengestellt worden.
Er gehört zum Datum 12.07.09, Teil 4.


Hinter dem schwarzen Vorhang an der Eingangstür sahen wir einen alten, ziemlich mitgenommenen Raum mit einer Theke in der Mitte. Englisch konnte hier keiner. Aber unsere Geste für "essen" haben sie verstanden. Und wir wurden gebeten, mitzukommen... in den hinteren Raum. Der Raum war eigentlich klein, weniger als 20 qm, mit 6 niedrigen Tischen aus schönem Massivholz. Der Boden wurde mit Tatami, Strohmatten, belegt. Statt Stühle gab es flache und harte Sitzkissen. Die Tische wurden durch leichte wackelige Strohraumteiler getrennt. Die Schuhe mussten wir ausziehen und in einem kleinen Regal stehen lassen.

Unsere "Raumnachbarn" war eine japanische Familie, die wir im Hotel gesehen haben. Der Mann hat bereits einige Schnapsgläschen genommen und schaute nicht mehr so reserviert zu uns. Es ist nicht einfach, so zu sitzen, wie die Frau dort auf dem Bild sitzt. Der Mann saß etwas freier, aber nicht so "stilvoll". Die Frau reichte ihm einige Stücke in den Mund, half ihm, die Hände mit einem feuchten Tuch abzuputzen, schenkte sein Glas ein.
Wir haben es auch versucht, so zu sitzen, aber nach wenigen Minuten aufgegeben, Josef als erster...Die nette Kellnerin kannte ein paar Wörter auf Englisch: fish, salmon, meat. Das Menü bestand aus Hundereten wunderschönen Buchstaben... die wir leider nicht mal groß unterscheiden konnten. Aber "mit Händen und Füssen" ging es wie immer - und klappte. Maria und ich bestellten "fish". "Salmon?" - Yes, salmon. Josef wollte Fleisch. Was denn genau? Pork! - nein, sie versteht nicht. Eine Geste für "Schwein", die auch Johanna zeigen kann, (danke, Corina!) - hat wunderbar geholfen. Alle lachten, sogar die Nachbarn. Wie wollen Sie Ihren Fisch? Wie wollen sie ihr Schweinefleisch? - das wollte die Kellnerin wohl fragen. Ich habe eine Pfanne und ein Feuer gemalt. OK, macht sie. "Reis" verstand die Kellnerin auch nicht. Ich habe kleine Reiskörner gemalt, die in einen Topf kommen, in dem Wasser kocht. OK, macht sie.
Nun sind wir gespannt. Johanna ist müde, aber hält sich noch wacker...
Unser Essen kommt!!!!!!!
Maria ist glücklich!
Viele kleine Schälchen, in welchen verschiedene kleine Vorspeisen und Soßen sind, passen alle gut zusammen und machen das hübsche Aussehen von Gerichten einfach perfekt!

Johanna hat auch Hunger, sie bekommt ein kleines Schälchen für den Reis und einen Löffel. Wir bekommen auch das europäische Besteck! Es sieht ein wenig alt aus, aber man kann damit essen. Wir versuchen aber doch mit Stäbchen - wir haben lange dafür geübt.
Man sieht, dass der Tisch wirklich niedrig ist - für Johanna passt er aber super gut!
Sie verputzte ihr Schälchen mit Reis und Fisch im Nu - alles war so lecker! Und das Sitzen in ihrer Lieblingsposition macht ihr nicht so viele Probleme wie uns... Die Frau am Nachbartisch, die schon den ganzen Abend so saß, stand sehr elegant auf - wir wunderten uns. Da steckten viele Jahre Übung drin... (wir haben uns vor der Reise den Film "Die Geischa" angeschaut. Viele kleine Details wurden für uns erst hier verständlich).
Im Restaurant war eine kleine Toilette, die ich aufsuchen musste, da Johanna sich meldete... Für diesen Besuch gab es extra Pantoffeln. Im Waschbecken von 20 cm Durchmesser konnte ich Johannas Hände gerade noch waschen, für den Rest hatte ich zu wenig Platz... ich fühlte mich wie ein Riese im kleinen Kämmerchen...

Als wir bezahlt haben und gehen wollten, standen unsere Schuhe für uns bereit, mit den Spitzen zur Tür.

Nun war der Abend leider zu Ende. Der Papa geht woanders hin, er schläft in einer Kapsel von ca. 70 x 70 x 180 cm, wir alle drei Frauen werden heute zusammen in einem Bett schlafen. Erstaunlicherweise wird Papa für seine Übernachtung mehr bezahlen als wir.

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