Montag, 22. März 2010

Tschüß, Papa!

Um 4 Uhr morgens fing dieser Tag an. Aus dem hellen Wagon konnte Johanna nur mit Mühe dem Papa auf dem Bahnsteig zuwinken.

Es geht in den Urlaub! Johannas Everest-Stiefel leisten ihren letzten Dienst, unsere Jacken werden uns hoffentlich noch viel Freude bereiten. Mit all den warmen Sachen im Gepäck geht es in den Schnee! Wir verbrachten mehr als 9 Stunden in drei Zügen. Johanna benahm sich PERFEKT. Sie blieb auf ihrem Platz, sie enttäuschte offensichtlich eine Menge Fahrgäste, die von ihr ein "typisches" Down-Verhalten erwarteten. In den frühen Morgenstunden, im ersten Zug, begrüsste sie zwar erst die gleich angezogenen aus der Provinz nach Hannover fahrenden Beamten-Bänker-Manager, traf aber bei ihnen am Montag Morgen auf keine Resonanz - und hat das Grüßen auf unser Anraten hin lieber gelassen. Sie hat gemalt, gegessen und Bücher "gelesen" - so, wie es unsere anderen Kinder gemacht haben. Diese Fahrt muss ich ihr ganz hoch anrechnen.

Wir warteten, wann endlich das Ziel unserer Reise zu sehen sein wird - na endlich, der Schnee!!!

Unser Weg führte uns erst nach Fischen, dann nach Balderschwang. Den Koffer packten wir in die Gondel, die leider keine Passagiere mitnehmen darf... :-) Den Rest des Weges vom violetten Kreis (Gepäckabgabe) bis zum roten Kreis (Hütte) mussten wir zu Fuß zurücklegen. Das wussten wir natürlich vorher, das Tragen von Johanna ist eingeübt, aber sie hat seit unserer Tibetreise zugenommen und gewachsen - das war schon eine andere Nummer :-)
Hier, an der Gepäckabgabe, lachen wir - noch :-)
Der Weg durch den Wald war so schön, dass wir schon in diesem Moment wussten: die ganzen Stunden unterwegs haben sich gelohnt.
Es wurde immer dunkler. Statt 45 minuten, die für sportliche und dynamische Menschen angedacht wurden, waren wir fast 1,5 Stunden unterwegs.
Johanna lief ein wenig alleine, aber sie war leider für den Schnee nicht zu begeistern, ich musste sie doch tragen.
Das war unser Ziel! Der Urlaub konnte beginnen! Für Johanna waren das große Haus und unser schlichtes Zimmer ganz neu. Außerdem konnte sie lange nicht glauben, dass der Papa NICHT mitgekommen war - bis zur letzten Minute glaubte sie, dass er vielleicht doch nachkommen wird.

Wir alle warteten auf den nächsten Morgen.

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