Freitag, 28. Januar 2011

Komm, ich zeige

dir die Welt, Tag 2.

veröffentlicht mit Verspätung, 12.01.2011...

Die Welt ist viel breiter und viel vielfältiger, als man es sich manchmal in einem Schulkonzept vorstellen vermag...

Ich bin in Gedanken bei den Schulkonzepten.

Ich persönlich bin sehr resistent, was Ideologien angeht.
Ich überlebte alle Genossen von Chrutschiow bis Eltzin, meine Erziehung fiel auf Breznews Ära, danach kam Gorbatschiow etc. etc... Meine Studenten sangen verliebt von Fidel Castro und ein mancher betete zu Kim Il-sung (Kim Ir-sen). ... Die Mauer und der besagte Vorhang waren nicht mehr da... Einige Jahre später erlebte ich in Italien gloriöse Auftritte von Ciara Liubich in Castel Gandolfo, die genau wie Breznew aussah... Die deutschen, russischen und aller Welt Politiker und Ideologen stiegen auf und gingen unter...

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Man kann von mir nicht erwarten, dass ich plötzlich nur die Kleider aus Naturmaterialien tragen werde und Johanna ausschließlich mit entsprechenden Spielzeugen ausstatte. Und wenn ich eine Pfeife sehe, die mein Kind bei der Mundmotorik weiter bringt, dann warte ich nicht, dass man mir diese aus Holz schnitzt, ich nehme Plastik, basta. Mein Kind hat Ahnung, wie man ein Handy entriegelt und eine CD einlegt. Genau das habe ich bereits dem Schulverwalter ausgesprochen, ich will mich bei der Schulwahl weder verstellen noch will ich etwas verheimlichen.

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Nun zum Schultag, und wieder nur einige Gedanken:

- Johanna wird um ein Jahr zurück gestellt, diese Idee wird deutlicher, egal, in welche Schule sie gehen wird.
- Viele Dinge muss man mit dem Kind üben, und SO FRÜH wie möglich. Ob Pinzettengriff, ob Zangengriff, ob eine Vorstellung von Spiegelsymmetrie und Raumvorstellung, Formen und Farben erkennen, Formen zeichnen, Linien ziehen, hüpfen oder Zählen, Buchstaben zeigen, frühes lesen einsetzen - die schwachen Kindern brauchen viel mehr Zeit für die einfachsten und selbstverständlichsten Dinger dieser Welt... Ich war froh festzustellen, dass Johanna schon jetzt, mit ihren vier Jahren, bei einigen Aufgaben einer zweiten Klasse mithalten könnte.
- Das, was mir bei den anderen drei Kindern erspart blieb - die Hausaufgabenbetreuung - werde ich bei Johanna drei- und vierfach "nachholen" müssen. Der enge Kontakt mit den Lehrern ist total wichtig dabei. Und die kleinen Klassen machen dies möglich.

Tja... Die Welt, du willst mir gezeigt werden. Na dann...

2 Kommentare:

Rike hat gesagt…

Das sieht ja toll aus mit der Schule.
Habt ihr auch (noch) die Überlegung, Johanna in die "Regel"-Grundschule zu geben?

Johanna schaut in die Welt ... hat gesagt…

Hallo Rike, natürlich denken wir an eine Regelschule auch. Nun sieht es so aus, dass die s.g. Sonderschulen eine Konkurenz bekommen und sich selbst übertreffen müssen, um "die Bude voll zu bekommen" :-). In diesem Prozess müssen wir den Gewinner gerausfinden und dann entscheiden. Wir haben einfach eine viel glücklichere Zeit, als die Menschen es noch vor drei-vier Jahren hatten. Gruß, IS.