Freitag, 14. Januar 2011

Ein Freitag voller Überraschungen

Ich setze mich hin und versuche, die Beiträge der vergangenen Wochen nachzuarbeiten.

Es ist viel geschehen. Wir, Johannas Eltern, haben eine neue spannende (Lebens) aufgabe, deren Umsetzung Einiges an Einsatz kostet. Johanna, nach einer ziemlich schweren Trotzphase, erlebt (und wir mir ihr) einen massiven Entwicklungsschub. Sie redet und redet und redet... es vergeht kein Tag, an dem wir einige Male nicht mit dem offenen Mund stehen bleiben. Heute hat sie nicht nur uns, sondern einige anwesenden Erzieherinnen überrascht. Johanna saß mit den großen Kindern, die sich gerade im Schreiben geübt haben. Johanna konnte bei ihnen mitschauen. Sie nahm sich auch ein Blatt... das ich beim Abholen überreicht bekam. Da es bereits vorkam, dass sie ihre besonders gelungenen Bilder überkritzelte, wurde ihr das Blatt vorsichtshalber ( :-) ) abgenommen und in einer sicheren Ecke bis zu meinem Eintreffen aufbewahrt.
In der oberen linken Ecke zeichnete sie P und t und nannte diese, oben rechts erkennt man MAMA. Natürlich haben wir das schon ein paar Tausend Mal ihr vorgezeichnet, aber es kam bisher noch nie zu einer selbständigen Aktion. Wir nahmen das Bild mit - der Papa soll es ja gleich auch bewundern - und wollten etwas besorgen. Johanna entdeckte eine Rutsche. Eher ich mich versah, drehte sie sich auf den Bauch - und
zack! - ist sie schon unten! Beim zweiten Mal kletterte sie etwas schneller, die Rutsche bewegte sich...
- Wackelig!
- sagte Johanna.
Ihre Mütze ließ sie neben der Rutsche liegen. Maria erledigte die Besorgungen, wir wollten gehen. Am Ausgang rief Johanna: Mama! Mütze!! Mütze da! Mensch, ich habe sie vergessen, Maria hat nicht bemerkt, aber Johanna hat sich erinnert!!! Es wäre auch Schade, das ist ja ihre Everest-Mütze...

Wir sind im Auto. Maria macht den CDPlayer an und wird von Mamas CD überrascht... Smetana. Jo, wie kann man das freiwillig hören? Johanna schreit auch von hinten: Mama!!!! Andere Musik!!! Mädels, ich kann Anne Kaffeekanne nicht mehr hören! Und Vogelhochzeit kann sogar Johanna nicht mehr hören! Doch! Kann! - hören wir von hinten.

Wir fahren nach Hause. Schon im Auto fing Johanna an, mich zu bearbeiten.
- Mama? Lauras Stern gucken?

- Nein, Johanna, jetzt doch nicht, am Abend vielleicht...

Im Briefkasten sind zwei dicke Umschläge. Mamas eb-- - nächtliche Funde, die endlich angekommen sind. Mädchen, wollt ihr auspacken? Johanna will immer etwas auspacken. Lauras Stern! Laura und der kleine Drache...! - Mama? Lauras Stern gucken? ... na, was sagt man da... es regnet wie aus dem Eimer... weich geklopft...

Dutzende von Blumenzwiebeln warten auf das Ende der Baustelle... Mädchen, wollen wir vielleicht einige Zwiebeln in die Töpfe setzen, wir werden sie wachsen sehen... Johanna, willst Du mit mir zum Gartenhäuschen gehen, Töpfe holen? - Nein, zu nass!... ok, ich gehe alleine und bringe eine Schüssel Erde mit. Das Wort Erde ist in der letzten Zeit nich present bei uns gewesen. Johanna schaut neugierig in die Schüssel. - Erde? Wo hat sie das Wort her? Meine Schuhe sind ganz schmutzig, die Terrasse ist ja noch eine Baustelle... Ich putze die Schuhe ab, Johanna schaut zu. Im Sommer, Johanna, da ist alles wieder sauber, dann sitzen wir auf der Terrasse... und grillen - fügt Johanna hinzu. Was hast Du gesagt? Grillen! hmmm...

Am Abend habe ich die beiden Mädchen doch überredet, spazieren zu gehen. Maria steht mit einem Regenschirm vor der Tür. Ich auch Schirm!

An einem der Weihnachtstage gab es den Film Nussknacker zu sehen. Aus Marias alten Zeiten stand im Regal schon zehn Jahre ein Buch mit der Nussknacker- Geschichte. Johanna zog das Buch zufällig aus dem Regal heraus und schaute sich das Buch einige Minuten an. Mama! Buch! Nuss-nacker! Vorlesen!

Natürlich reichte ihre Aufmerksamkeit für nur wenige Absätze aus... und beim Spazierengehen hatte ich Streß, dass sie mit dem Schirm fremde Autos beschädigt... und sie stellte sich total quer, als ich ihr im Auto nicht ihre Musik angemacht habe... und sie wollte beim Aufräumen überhaupt nicht helfen... und Maria wurde "Dummi" genannt, als sie den Fernseher endgültig ausgeschaltet hat... auch das gehört zum Alltag und gleicht die "weißen" Steinchen der Weisen der Antike aus...

Aber jetzt ist Johanna im Bett - und ich habe diesen Bericht abgeschlossen...

1 Kommentar:

Rike hat gesagt…

Toll! Das ist schön, dass Johanna die fleißigen Übungen nun auch selbst anwendet :-) Ich als Mitleserin freue mich jedenfalls sehr - und hoffe, dass ihr die richtige Schule für Johanna findet, und dass ihr auf der Suche mir offenen Armen und nicht mit Vorurteilen empfangen werdet!
Alles Gute weiterhin.