Montag, 23. Juni 2008

Weniger orangener Sonntag

Die holländische Mannschaft hat das Spiel mit Rußland verloren... Der Campingplatz sah am Sontag morgen still und verschlafen aus...
Da wir mit einem Regen gerechnet haben, wollten wir unser Zelt schon nach dem Frühstück abbauen. Johanna hilft fleißig mit. Gut, dass wir das Boot noch nicht nachgetankt haben... es würde wohl nicht schmecken...
Der kleine Hafen von Terherne sieht ganz still aus.
Hier durfte Johanna den Knopf drücken, also -
ihre erste Fotoaufnahme.Das stille Wasser hier täuscht. Draußen, im Sneeker See, ist es ganz unruhig, nur Johanna und ich wissen das nicht. Wir warten auf Maria und Papa - uns sie sind lange, lange, lange nicht da!
Ganz nass kommen sie an.

Vor dem Regen, der immer noch nicht da ist, fahren wir eine Runde. Vor 14 Jahren haben Holländer hier angefangen, Kanäle anzulegen und ein ganzes Feriendorf am Wasser zu bauen. Damals haben wir sogar an so ein Häus´le gedacht... Jetzt sind die Häuser schon älter, alle bewohnt, die fleißigen Urlauber kümmern sich um Haus-Garten-Boot, und wir haben den Luxus, diesem Fleiß nur zuzuschauen. Irgendwie denkt man dort nicht an die Klimaveränderung und so... Man baut schön weiter, ganz dicht am Wasser...
Das Laufen wollen wir ja weiter üben, das dauerte nicht lange. Den Rest des Weges zum Cafe hat Johanna im Krabbeln zurückgelegt.
Sie sitzt wieder im großen Sessel und schaut interessiert zu.Darüber möchte ich mehr erzählen.
Es gibt keine Aufnahme von der Gruppe, die neben uns sitzt und ihren Sonntagsausflug sichtlich genießt.
Zwei Wochenenden verbrachten wir in Holland, jedesmal trafen wir große Gruppen - 10-15 Personen - behinderter Menschen mit wenigen jungen Betreuern, die ganz selbstverständlich ihre Freizeit gestalteten, ihren Kakao in den Cafes tranken und Fotos von der Umgebung knipsten. Einige mit DS, ziemlich fit, erzählten uns ganz aufgeregt auf Niederländisch, dass sie hier einen "Räuber" gesichtet haben und sogar fotografiert haben. (die Betreuer sagten dann leise, dass es ein Spiel sei, einer verkleidet sich und sorgt für mehr Spannung in den Pausen).
Auf jeden Fall waren wir von der Selbstverständlichkeit dieser Ausflüge schwer beindruckt.

Nun darf Johanna noch eine Runde mit dem Boot gleiten,

danach geht es zum Schwimmen! Das wollten wir ja nachholen. Johanna "singt" mit im Auto.
Das Freizeitbad in Joule ist überschaubar, ökonomisch, mit 1,60 Wassertiefe... und ist ein Teil des Lebens im kleinen Örtchen, da es scheint, dass die ganzen Kinder des Ortes Sonntags die Zeit bis 17:00 dort verbringen.
Es ist laut. Johanna ist zum ersten Mal in einem Freizeitbad.
Eigentlich muss ich ihre Geste verstehen: sie will ´raus!
Ja, sie will ´raus. Das Weinen hat dann im kleinen Cafe aufgehört. Aber nur bis Montag morgen. Johannas Foto am Montag kommt noch, es ist aber für harte Eltern mit srarken Nerven.

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