Montag, 23. August 2010

Endlich beim Augenarzt

Endlich war es heute soweit. Ich wollte endlich wissen, ob es bei Johanna ein Stereosehen nachzuweisen wäre.

Am heutigen Tag blieb Johanna ca. 40 Minuten länger im KiGa. Als ich sie abholen wollte, fand ich ein tief schlafendes Kind vor. Sie ist eigeschlafen, und zwar beim Kaffeetisch - wie es zu Hause schon mal passierte. Ich ließ sie zu Hause weiter schlafen, da ich wusste, dass der Nachmittag kein Spaß sein wird. Hat sie etwas von unserem letzten Besuch behalten? Ich habe Johanna erzählt, dass wir zum Augenarzt gehen werden. Sie sagte sofort "Nein! Nanna Hause!"(sie bleibt also zu Hause, versteht sich), legte sie Handflächen vor die Augen und sagte "Aua!". Tja, da hat sie wohl recht, aber was soll ich tun... und recht habe ich auch, sie hat etwas davon behalten.

Sie sah die Tür der Praxis und wollte nicht hineingehen. Ich trug sie, ließ sie vor der Anmeldung auf den Boden - sie wollte raus. Aus allen vielen Türen, die in all den Räumen und Fluren dort zu sehen waren, hat sie sich die Eingangstür sicher gemerkt und ging immer wieder dorthin. Na ja...Nichts konnte das Kind ablenken...

Der erste Versuch, sie an ein Gerät zu setzten, hat nichts gebracht. Ihre Gummibärchen hat sie als Vorschuß trotzdem bekommen (in dieser Praxis gibt es reichlich Gummibärchen, sie werden hier vielleicht tonnenweise eingekauft :-))
Weitere Veruche in einem anderen Raum waren etwas erfolgreicher. Sie ließ sich in die Augen schauen, ließ sich eine grün-rote Brille aufsetzen und zeigte alle Bälle und Punkte und Schmetterlinge.
Das räumliche Sehen ist also vorhanden! Es kam nicht zwischen 2 und 3 Jahren, sondern etwa zwischen 3 und 4. Oder es wurde einfach nur erst spät festgestellt ... ... ... ?

Die berühmte kleine graue Tafel wurde ihr auch gezeigt, ohne Ergebnis... aber da waren die Fragen dazu einfach nicht altersgerecht: Johanna, was siehst Du da? - statt Siehst Du da einen Stern? Kannst Du mir einen Stern hier zeigen? - an dieser Stelle ist ja Johannas Kalenderalter nicht von Bedeutung...

Danach gab es sogar eine klassische Kontrolle: an der Wand erschienen Bilderreihen, groß und kleiner, Johanna sollte ein Auge schließen und sagen, was sie sieht. Johanna wurde von der Ärztin ein wenig bestochen: Johanna, denke an die Gummibärchen, denke ganz ganz fest an die Gummibärchen! Das hat gewirkt: Johanna nannte Ente, Auto, Mond... Was wäre hier wohl gewesen, wenn Johanna nicht sprechen konnte?

Weiter mussten wir doch die Tropfen bekommen. 2 Mal gab es Tropfen, 2 mal Bärchen... und eine lange Wartezeig wieder...

Johanna fing an, sich in der Praxis besser zu fühlen. Wir waren die letzten und saßen dort alleine. Sie hat sich Kinderbücher geholt und blätterte darin, wie ein dreijährigen Kind das machen würde.
Als wir dann endlich im Sprechzimmer eingeladen wurden, benahm sie sich plötzlich ganz vornehm, sie setzte sich in den Patientensessel, ganz alleine, und "las" erst weiter ihr Buch. Sie begrüßte den Arzt, sie war sehr kooperativ, hat alles gemacht, was der Arzt wollte - in 1-2 Minuten war alles klar und alles erledigt.
Das Ergebnis hat mich nicht überrascht: leicht weitsichtig, Verkrümmung der Hornhaut...
Soll Johanna jetzt eine Brille bekommen? Was meine ich als Mutter? Einige Eltern würden davon nichts hören wollen...

Tja, ich habe ja selber eine Brille. Und meine ganze Umgebung ist voll von Brillenträgern. Ich habe da keine Probleme... aber Johanna müssen wir mental darauf vorbereiten. Und ihren Papa auch.

Können wir ein halbes Jährchen vielleicht noch warten? Wir feiern erst ihren 4. Geburtstag und sehen weiter, ob sie etwas "erwachsener" geworden ist.

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