Freitag, 21. März 2008

21. März

Für die, die es noch nicht wissen: 21.03 wird zum dritten Mal als Down-Syndrom-Welttag gefeiert. Dieses Bild passt nicht zum o.g. Datum.
Doch!
An diesem Tag, am Ossensamstag, als ich es gemacht habe, habe ich den ersten - überhaupt - Hoffnungsschimmer gehabt, dass wir die Situation irgendwie meistern können...
In diesem Optiker-Geschäft in Osnabrück arbeitet eine junge Frau,
die zusammen mit ihren Geschwistern eine Grundschule im Landkreis Osnabrück besucht hatte,
die danach eine Hauptschule vor Ort besucht hatte,
die danach eine berufsvorbereitende Maßnahme abgeschlossen hatte,
die danach hier im Geschäft "für alles" zuständig ist - Spiegel polieren, Regale pflegen, Kaffee und Tee für Kunden kochen, Büro in Ordnung halten, Botengänge tätigen, Post wegbringen und alles was sonst so nötig ist... Zum Beispiel nach Bedarf irgendetwas am PC erledigen - so einen netten Hinweis (das Geschäft ist an der zentralen Einkaufsstraße, an dieser Straße entlang ziehen norddeutsche Karnevalisten, die oft ihre Stimmung mit Prozenten anheizen... Die Läden machen an diesem Tag einfach dicht, manche buchstäblich - mit Pappe...)
Was ist denn besonders an diesem Schild und an der jungen Frau?

Sie hat ein Chromosom mehr.

Und die ganze Geschichte mit der Schule und jetzt mit dem Laden hat sie nur der Energie ihrer Eltern zu verdanken... Sonst würde sie schon in der 5. Klasse in der GB-Schule an der Rückertstraße in Osnabrück landen, von dort hätte sie nur den Weg in die Werkstätte gehabt...

Ich weiß es nicht, ob wir es schaffen, Johanna soweit zu bringen und dann noch uns um ihren Arbeitsplatz kümmern...
Einmal haben wir zu Hause gelacht: wir haben uns in Zukunft unseren Frauenarzt vorgestellt, der jetzt in einem Pflegeheim lebt. Und wer betreut ihn zufällig? Großgewordene Johanna Stührenberg!

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