Noch eine schöne Fahrt haben wir in diesem Spanienurlaub unternommen. Ca. 1 Stunde von Altea liegt in den Bergen eine wunderschöne Region. Dort, und wie wir verstanden haben, nur dort, wächst eine besondere Sorte von Nisperos, Mispeln auf Deutsch, kleinen süß-sauren Früchten, die man im Frühjahr erntet. Viele Flächen, auf denen diese Bäume wachsen, sind mit Netzen geschützt – ganze Hänge auf den nah liegenden Bergen. Mitten in dieser Region steht schon seit Jahrhunderten eine alte Festung Guadalest, die auch als Kloster gedient hatte.
Auch hier haben wir viele Jahre positive Änderungen beobachten können: nach und nach wurden zerfallene Häuser rekonstruiert, schöne und gepflegte Cafes und Lädchen haben immer mehr Touristen angezogen. Sogar die Mauern hat man wiederaufgebaut. Eine enge Straße mit glatten ausgetretenen Pflastersteinen führt die Besucher nach oben. Auf dem Platz ganz oben erlebt man eine tolle Atmosphäre.
Von dort kann man kilometerweit schauen, bis zum Meer. In einem Tal beobachten wir jedes Jahr diesen Stausee – mal mehr, mal weniger Wasser. Wir haben schon einige ganz knappe Wasservorräte gesehen…
Welche Festung hat keinen Verließ? So gibt es auch in Guadalest ein Gefängnis, es ist aber so ausgeräumt, dass man kaum etwas erkennen kann – die Tür beeindruckt aber immer noch.
Mit dem Besuch in Guadalest verbinden wir immer einige kulinarische Erlebnisse. In einem Straßencafe haben wir diesmal etwas länger gesessen – ich genoss meine Tintenfischringe, ganz heiß und knusprig. Johanna hat in wenigen Minuten ihr spanisches Gläschen verputzt und danach hatte sie die Chance, ihre erste Pommes zu probieren. Sie war etwas skeptisch: zu salzig? Na ja, nach dem spanischen Gläschen wird alles nicht so dolle schmecken: die Spanier haben für ihre Babys gaaaanz süße Dinge auf den Regalen. Ob Breipulver, Obstpuree oder Mehlspeise – alles reichlich mit Fruchtzucker oder Honig „verfeinert“.
Danach gab es noch etwas Schönes: einen kleinen Kaffee und ein Küchlein aus Brandteig mit leckerer Creme. Solche Küchlein haben eine interessante „Kulur-Wanderung“ mitgemacht. Durch die französische Küche landeten sie als eine selbstverständliche Spezialität in der russischen Küche. Also schmecken sie irgendwie nach Kindheit.
Jedesmal, wenn ich in Osnabrück ein sündiges Kaffetrinken veranstalten möchte, gehe ich in ein russisches Geschäft...
Dieses kleine Lädchen hat mich immer schon angezogen. Jedesmal stand ich da und überlegte, ob wir noch eine Wanduhr bräuchten...
Jetzt stand ich wieder vor der Tür. Nein, ich brauche nichts. Meine Zeit blieb stehen...
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