Nach dem Vortrag in Radevormwald zum Behinderten-Testament, von Infos verschiedener Art überflutet, wollten wir durch die Stadt laufen und uns die Pflaumen-Kirmes anschauen.
Auf die Musik, zum Teil sehr laut, hat die Kleine freudig reagiert. Das Gesicht veränderte sich, als sie Ihre Schwester wahrgenommen hatte, die gerade im Kettenkarussell über uns flog. Am Abend wollten wir noch vor Dunkelheit unser Hotel in Olpe erreichen.
Toll, dass wir eine Navigationsanlage im Auto haben.
Schade, dass wir zu dieser Anlage keinen Geländewagen haben… Unsere Familienkutsche heißt seit zwei Jahren Renault und hat solche Straßen noch nie gesehen. Dieses Foto hat mein Mann aufgenommen, als er eben einen Baumstamm vom Weg geräumt hatte. Dieser Weg sollte eine Straße sein, die nach Olpe führt… Aha, wie groß ist denn Olpe und wie oft fahren die Menschen dorthin?.. Ich habe mich in diesem Moment nur gefragt, was wir machen werden, wenn in der nächsten Kurve ein größerer Baumstamm liegt… oder zwei… oder eine Riesenwurzel? Schaffen wir es, bei der Dunkelheit mit Kind und Kegel aus diesem Wald zu Fuß herauszukommen?.. Unser Renault hat uns nicht verraten, bald waren wir auf einer Wiese und waren für den Stress mit diesem schönen Anblick eines Rehs belohnt.
So klein war Olpe nun auch wieder nicht. Unser Hotel, ein schönes altes Haus, stand neben der Kirche und schaute auf die friedliche letzte Ruhestätte der olper Bewohner... Für Johanna war es nun endlich möglich, nach dem Kindersitz etwas Bewegung zu bekommen. Sie übte fleißig das Krabbeln.
Die Nacht im Hotel war nicht besonders ruhig. Wir saßen lange und unterhielten uns über den Vortrag. Aus dem Fenster konnten wir brennende Grablichter sehen – etwas wie eine Erinnerung an die Notwendigkeit eines Testaments…
Morgens, bei dem schönen Wetter, konnte man die Gedanken besser ordnen. Auch der Friedhof sah etwas freundlicher aus. Na, solch einen Blick aus dem Schlafzimmer hat man nicht alle Tage... Vor dem Frühstück haben wir Johanna motiviert, sich zu bewegen – den Weg nach Hause wird sie ja wieder im Kindersitz verbringen.
Nach dem Frühstück haben wir einen kleinen Spaziergang in Olper Gegend gemacht. Ein nettes Örtchen, wo alle sich kennen und grüßen.
Heile Welt im Zelt der Kirmes nach dem Gottesdienst - mit einer Kapelle und einem Bierchen... Die schöne Landschaft sah noch sommerlich aus, es roch aber doch „nach Herbst“ – nach feuchtem Laub. Wer weiß, vielleicht ist das unser letztes warmes Wochenende? Johanna hat die frische Luft genossen, aber, wie man sieht, nicht lange.
Dafür verbrachte sie eine tolle Stunde mit uns – zusammen suchten wir einen Kürbis aus und sammelten Kastanien für ihre Kastanienkiste. Sie hat es geschafft, einige Grashalme in den Mund zu stopfen, und war sichtlich vergnügt. Dann muss man(frau) als Mutter einmal weggucken und probieren lassen.
Der Kürbis war der Kleinste beim Verkäufer. Bei uns zu Hause schien er riesig zu sein. Er wird Johanna lange schmecken.
Nun hat sie ihren ersten heimischen Kürbis, erste Kirmes, erste Kastanien und erste Zähne. Ganz schön viel für ein Wochenende. Gute Nacht, Kleines!
1 Kommentar:
So hübsch Eure kleine Maus!!!
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