Andere Geräusche, die im Haus und auf der Strasse zu hören waren, interessierten sie auch sehr. Polizei, Feuerwehr und Notarzt - alle haben ihre Aufmerksamkeit bekommen.
Gestern gab es bei uns zu Hause eine kleine Probe der 3-Klässler zum Abschied ihrer Lieblingslehrerin. Die Schwester und ihre Klassenkameraden spielten einige kleine Stücke und anschließend gab es ein flottes Rap-Liedchen, mit dem rhytmischen Klatchen. Johanna war auch dabei. Erstaunlich, wie sie reagiert hatte: bei jedem lauten Klatchen schloss sie ganz schnell ihre Augen. Bilder kann ich hier nicht einsetzen, da viele andere Kinder dabei waren, ich möchte aber diese Erinnerung für mich hier festhalten.
Aus den Zeiten vor der Geburt tischt mir mein Gedächtnis eine Episode auf. Wir waren zusammen zu einer Ultraschalluntersuchung. Es sollten alle Organe genau unter die Lupe genommen werden. Die Hände waren an der Reihe. Die Kleine zeigte uns ihre Hand mit der Handfläche direkt ins Gerät. "Was für eine hübsche Hand,- so der Arzt,- eine Künstlerhand! Eine Klavierspielerin!"
"Oh, Mama, wir haben aber kein Klavier,- das sagte meine dort anwesende Tochter,- aber es ist nicht schlimm, ich gebe ihr meine alte kleine Geige..."
So entstehen die Traumbilder...
Tja, wir haben wirklich kein Klavier mehr. Und die Diagnose hat uns viele Träume genommen... Und mit der Künstlerhand... Aber wir haben ein Keyboard, und darauf kann man auch mit einem kleinen Kind spielen. Na ja, spielen - das macht ein Erwachsener, Johanna weiss aber, dass sie ihren Zeigefinger ganz doll anstrengen muss, damit es wirklich klappt. "Alle meine Entchen" sind ja fast bühnenreif...!
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