Donnerstag, 31. Januar 2008

Zum frühen Lesen

Man kann lange diskutieren, ob dies etwas bringt...
Ich habe keine Zeit für Überlegungen.
Und Johanna hat keine Zeit für die Kindheit, wie ihre Geschwister sie hatten.

Seit Johannas 2.Monat zeigte ich ihr jedesmal beim Wickeln einzelne Buchstaben und sprach die Laute deutlich aus. Ich konnte beobachten, dass sie den Blick auf den Kärtchen fixierte und den Kärtchen nach links -rechts mit den Augen folgte. "O" konnte sie mit den Lippen schon ganz früh nachahmen, dann gab es eine längere Pause, jetzt macht sie es wieder.

An ihrem Bettchen haben wir ein altes Tuch angebracht, das wir mit Buchstaben bemalt haben.

Aus GUK-Kärtchen und einigen Familienfotos entstand unser erstes "Buch" - ein kleines Fotoalbum eigentlich.
Hier sieht man Johanna nach dem heutigen Familienfrühstück - unsere Gäste haben mit Johanna "gelesen" (wer weiss schon, welche Berufe werden diese netten Mädchen in Zukunft ergreifen, wer weiss schon, warum ausgerechnet hier und in diesem Alter machen sie ihre ersten "heilpädagogischen" Erfahrungen...)

Die Bilder sind Johanna bekannt. Sie zeigt gern die Dinge, die sie schon kennt. Bei den Menschen und Tieren werden gern zusätzlich die Nasen gezeigt. Nächste Seite - immer wieter wird geblättert, die vertrauten Bilder werden genannt. Das Abgebildete wird mehrmals ausgesprochen, gefragt, wieder genannt...
Danach führen wir Johannas Hand (sie wiess schon, dass sie den Zeigefinger ausstrecken soll) und lesen ihr langsam das Wort vor.

Man muss natürlich aufpassen, dass ihre Augen auf der Fingespitze sind und bleiben - sonst bringt das Ganze nichts...

Wie ich schon berichtete, haben wir weitere Bücher - Farben, Formen - aus etwas dickerem Papier, damit man die Konturen mit dem Finger "nachfahren" kann, und ein Buch ist noch "in der Arbeit" - Tiere, da haben wir noch nicht alle Bilder zusammen.

Vor Kurzem bekamen wir von einer anderen Familie interessante Anregungen zu einer anderen Methodik des frühen Lesens - wir nehmen erst aller durch, berichten später, wie und ob dieses "Lesen" uns auch gelingt.

Sollte jemand dies lesen, der Interesse an Beidem hat, kann ich gern eine mail-Adresse zwecks Anfrage geben - mehr kann ich nicht öffentlich machen.

Na also - wie in der Werbung:
- Haben wir eigentlich eine Chance?
- Eigentlich nicht...!

2 Kommentare:

Rosen20040 hat gesagt…

Hey super euer Buch. Wo habt ihr die Bilder her? Aus den Computerprogrammen heraus gesucht?
Find die Idee echt gut.Würdet ihr die Gebärdensprache benutzen, also erlernen? Ich kann mich mit dem Gedanken schon sehr schwer anfreunden, da man so langsam doch einige Wörter hört.Bin aber über jede Erfahrung die jemand hat dankbar.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Johanna schaut in die Welt ... hat gesagt…

Hallo Rosen 20040, die Bilder sind ja aus dem Standart-GUK-Kasten (Gebärdenunterstützte Kommunikation), ich habe ihn gebraucht gekauft, dazu kamen für uns wichtige Dinge (ausgedruckt oder irgendwo ausgeschnitten) und Fotos von Familienmitgliedern. Der Fantasie ist ja keine Grenze gesetzt. Für unser neues "Buch" "Lebensmittel" werden wir Werbungsprospekte durchstöbern, dafür brauche ich keine Fotos zu machen.
Die Gebärden schließen die Sprache nicht aus, sie geben dem Kind die Möglichkeit, etwas mitzuteilen, auch wenn es noch nicht sprechen kann. Sollte das Sprechen kommen, werden die Gebärden überflüssig werden, sie werden dann einfach nicht mehr gebraucht, aber sie hindern nichts - im Moment bei uns sowieso nichts... Man kann darüber diskutieren, es sind zig Meinungen zu hören - dafür habe ich keine Zeit...ich setze sie lieber fürs handeln.
LG
IS.