Dienstag, 22. September 2009

Kleine Nachrichten

Im Moment geht es mir und Johanna so, dass wir beide unsere Tagesabläufe neu festlegen. Im letzten Jahr habe ich Johanna meistens ca. um 13:30 abgeholt und den Rest des Tages mit ihr zusammen verbracht. Sie hat bereits ihren Mittagsschlaf gehabt und ich musste sehen, dass wir die Nachmittage sinnvoll verbringen und alle unsere Therapie- und Sporttermine wahrnehmen.

Jetzt hole ich sie kurz nach 13:30, sie schläft im Auto ein. Ins Haus gebracht, schläft sie bis ca. 16:00, da sie am Tag viel erlebt. Natürlich setze ich diese für mich "freie" Zeit sinnvoll ein, aber ohne Johanna. Es bleiben uns Nachmittage und Abende, um etwas zu unternehmen. Und natürlich die Wochenenden.

Während unserer Reise waren wir 24 Stunden zusammen. In diesen 8 Wochen sind mehrere Entwicklungsschritte deutlich zu sehen gewesen. Ob Schuhe anziehen, ob einen Joghurt vollstädndig auslöffeln, eine Windel nach Bedarf holen, einen Schlüssel im Schloss umdrehen oder sonst noch etwas - die meisten Dinge habe ich festhalten können. Eigentlich wäre es uns recht gewesen, wenn sie sich erst ausruhen könnte - aber aus einer intensiven Zeit unterwegs wurde eine noch intensivere Zeit im Kindergarten. Jetzt hat sie jeden Tag neue Herausforderungen und muss mithalten.

Ich sehe einige neue Fähigkeiten bei ihr oder erst Elemente davon, aber sie sind noch nicht "reif". Ich versuche einige klare Situationen zu beschreiben.
- Sie warf gezielt einen weichen Ball gegen die Wand.
- Sie hat mit einen Ball mit einem Bein "wie im Fussball" gespielt.
- Sie ist total flink mit dem Bobbycar - nach vorn, zurück, lenken - kein Problem.
- Sie spielt interessante "soziale" Spiele - Teddy füttern, Tee servieren, bei der Puppe Windel wechseln und Popo waschen. Dabei sagt sie etwas wie "Teddy Tee. Hmmmm. Heiss! Mama Tee!"
- Sie hat nach ihrer Trotzphase wieder Interesse an unseren selbstgebastelten und an den GUK-Karten entdeckt. Am Wochenende morgens holt sie den Stapel ins Bett, sagt "Mama Karten!" - die Mama soll also die Karten zeigen und nennen oder vorlesen.
- Sie setzt sich alleine auf ihren Hochstuhl, an dem es jetzt keinen vorderen Bogen mehr gibt. Sie isst alleine ihr Essen, wir brauchten kaum zu helfen.
- Sie kann alleine aus der Küche in ein anderes Zimmer ein Schälchen oder einen Teller auf unsere Bitte hin bringen.
- Sie kann jemanden rufen, z.B. zum Tisch - ich schicke sie in die Garage oder in Papas Büro, sie soll laut rufen - das tut sie dann auch.
- Sie kann Papas Handy bedienen, wenn sie sich Musik anschalten möchte. Am Wochenende fand ich auf dem Bauch schlafende Johanna, unter ihr steckte das von ihr neben dem Bett gefundenes und laut angeschaltetes Handy.
- Sie kennt bei meinem Fotoapparat viele Knöpfe.
- Sie will unbedingt helfen, wenn die Einkäufe auf das Band gelegt werden müssen oder im Kofferraum verstaut werden.
- Sie verspricht, sich im Auto nicht abzuschnallen, und mit einigen Erinnerungen kann dies meistens einhalten.
- Sie warf mehrmals gezielt zwei Kastanien von sich nach vorn und lief hinterher. Mit kleinen Hilfen konnte sie immer wieder die Kastanien wieder finden.
- Man sagte uns, dass sie heute zum ersten mal beim Spiel im Stuhlkreis richtig mitgespielt hat.

Sonst haben wir noch einige kleine Nachrichten. Johannas Mundwinkel brauchen wieder Pflege und Behandlung. Calendula-Öl, Wundsalbe, Kamillencreme sind im Einsatz, helfen bis jetzt nicht.
Einen Termin bei unserem Homöopathen haben wir in zwei Wochen. Sie kann sich gut äußern - "Mama, Aua!" - und zeigt auf den Mund. Als Erwachsene muss ich reagieren und ihr eine Erleichterung verschaffen - uns so greife ich zu allen Mitteln, die zur Hand sind.

Unsere Krankenkasse teilte uns mit, dass es jetzt eine zusätzliche Untersuchung gibt - eine U7a, mit 3 Jahren. Im November haben wir dann auch schon einen Termin - es wird wahrscheinlich nötig sein, wieder eine Blutprobe zu machen... Vielleicht wird man da feststellen, was Johanna fehlt.

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