Mittwoch, 18. November 2009

Der Bericht zum 3. Geburtstag...

wurde eigentlich als ein Fragebogen beim Homoöpathen angefangen und angelegt...
Ich denke, dass ich einige Abschnitte daraus hier platzieren kann, da sie den aktuellen Entwicklungsstand von Johanna darstellen. Wer sich interessiert, kann sich gern ein Bild machen... Auch diejenigen, die uns erst vor Kurzem "gefunden" haben, können mehr über Johannas "Werdegang" erfahren.
------
------
------
Johanna ist unser 4. Kind. Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen, in der 2. Schwangerschaftshälfte konnte man bei der der Mutter einen eher niedrigen Blutdruck beobachten. Johanna kam 2 Wochen zu früh, die Geburt verlief unproblematisch, wenige Minuten nach der Geburt wurde die Diagnose mitgeteilt. Bereits am 1. Lebenstag wurden Unregelmäßigkeiten im Darmbereich festgestellt, am 3.Tag ergab die Röntgenuntersuchung, dass Johanna Duodenalatresie hat. Am 4. Lebenstag ist sie in die Uniklinik Münster gebracht worden, dort erfolgte eine OP am 7. Lebenstag. Nach einer Woche konnte sie wieder nach Osnabrück verlegt werden, am 06.12.2006 kam sie bereits nach Hause. Die Entlassung aus dem Krankenhaus wurde möglich, weil Johanna ohne Sonde ernährt werden konnte, sie trank notwendige Mengen Muttermilch, erst aus der Flasche, dann direkt aus der Brust. Die Verdauungsprobleme sind nicht aufgetreten. Sie bekam nie einen „roten Po“, auch während des Zahnens. Die Zähne kamen später, als bei den Regelkindern, in der Zeit von 12 bis 31 Monaten, aber jetzt besitzt sie ein volles Milchgebiss. Zwei Zähne davon haben eine Wurzel.
Johanna hatte in den 3 ersten Jahren keine großen Probleme beim Gedeihen, sie nahm regelmäßig zu, sie blieb ganz knapp unter der 50%-Kurve im gelben Untersuchungsheft für Regelkinder. Mit 36 Monaten ist sie 13,2 kg schwer und 90 cm groß.

Die Mundmotorik und Ernährung. Johanna wurde mit einem schwachen Muskeltonus geboren. Offensichtlich hatte sie u. A. einen weichen, nicht gefestigten Kehlkopfknorpel, da sie oft nach der Luft „schnappte“, sogar bis ca. 1,5 Jahren. Danach ist dieses Phänomen nie wieder aufgetreten. Der Mundschluss war und ist noch nicht ideal, aber Johanna reagiert auf die Bitten wie „Johanna, Mund zu!“ :-). Johanna bekam Gesichtsmassagen mit einem Gesichtsmassagegerät. Die Mundmotorik entwickelte sich gut, Johanna lernte kauen und schlucken, der Übergang zur festen Nahrung verlief wie bei unseren anderen Kindern. Mit 1 Jahr bereits konnte Johanna "erwachsene" Nahrung z.T. geniessen, mit 1,5 Jahren konnte Johanna bei uns mitessen, mit 2 Jahren konnte sie alleine essen. Mit 2 Jahren und 8 Monaten begleitete sie uns bei einer zweimonatigen Asienreise und musste sich an die dort angebotene Nahrung anpassen. Jetzt, mit 3 Jahren, kann sie sich zu Hause oder in der Öffentlichkeit alleine bedienen. Sie mag fast alles, was den anderen Kindern auch schmeckt, sie isst gern Nudeln, Kartoffeln und Reis, aber ohne Tomatensoße, sie ist eine begeisterte Fleischesserin, aus dem Obst bevorzugt sie Äpfel, Bananen und Mandarinen. Sie mag keinen Hafer- oder Grießbrei und kein Schwarzbrot. Bei dem Trinken aus der Tasse (Milch oder Saftschorle) ist noch eine gewisse Kontrolle nötig. Die Auge-Hand-Mund-Motorik bewerte ich als stabil und auf einem guten Niveau.
Die Krankengymnastik und Grobmotorik. Johanna bekam seit der 3. Lebenswoche Krankengymnastik. Sie lernte sitzen mit 10-11 Monaten, stehen mit 12 Monaten, laufen am Sofa, am Stuhl oder mit einem Lernlaufwagen mit 1,5 Jahren, aber das freie Laufen, ohne Hilfe, erlernte sie erst mit 2,5 Jahren. Jetzt, mit ihren 3 Jahren, kann sie Treppen steigen, Bobby car fahren, klettern, sie reitet seit dem 2. Lebensjahr. Sie kann noch kein Dreirad fahren, sie kann nicht hüpfen, auf einem Bein stehen, schnell rennen… Ein Jahr bis vor Kurzem ging sie regelmäßig schwimmen und hat keine Angst im Wasser.

Die Ärztliche Betreuung. Johannas Entwicklung und Gesundheit wurde von der KiAPraxis xxxxxxx begleitet. Johanna bekam alle Impfungen zu üblichen Terminen und hatte nie Komplikationen. Wir nahmen die Down-Syndrom-Beratungen bei der Knopf´schen Klinik in Nürnberg 2007 und bei der DS-Ambulanz im Klinikum Velbert 2008 wahr. Johannas Blutbild wurde regelmäßig kontrolliert, es wurden z.Z. keine besonderen Abweichungen festgestellt. Nach der U 7a ist uns empfohlen worden, den Orthopäden und den Augenarzt aufzusuchen, die Termine stehen uns bevor. Ebenfalls wird demnächst eine nächste Blutuntersuchung durchgeführt.
------
Die Betreuung beim Osteopathen. Johanna wurde im ersten Lebensjahr von einem Osteopathen behandelt. Es wurde versucht, die Überspannung des Körpers auszugleichen. ------

Die Krankheiten in den ersten 3 Jahren. Die Operation in der ersten Lebenswoche ist bereits erwähnt worden. Johanna hatte in den ersten 3 Wintern nur wenige Erkältungen gehabt. Die Viruserkrankungen, im Winter und im Sommer, verlaufen nach einem ziemlich gleichen Chema: erst tränende Augen, dann Fieber, ganz plötzlich, danach Husten, aber schon nach einem halben Tag feucht, 2. bis 4. Tag und weitere Tage – Abhusten, immer schwächer und leichter. Sie bekommt, wenn sie sich über Schmerzen beschwert, einen Fiebersaft, danach Weleda Hustenelixier. Im Frühjahr 2009 bekam Johanna eine Magen-Darm-Grippe, zusammen mit allen anderen Familienmitgliedern. Sie war relativ schnell wieder fit. Allerdings bekam sie danach (oder gleichzeitig) aufgerissene Mundwinkel, die bis jetzt bleiben…

Das Durchschlafen. Johanna hat seit ihrer Geburt gut geschlafen. Es wurde nie beobachtet, dass sie nicht atmet (Apnoe). Sie atmet durch die Nase. Sie brauchte einen Beruhigungssauger, der jetzt mit drei Jahren immer seltener im Einsatz ist.

Die Abhärtung. Johanna hat meistens warme Hände. Sie schläft in einem Zimmer, in dem kaum Heizung angemacht wird. Johanna wurde seit der 3. Lebenswoche tagsüber kalt abgewaschen (im Windelbereich) und hat früh angefangen, mit uns Eis zu essen. Beim Duschen und Baden mag sie kein heißes, sondern eher kühleres Wasser, es macht ihr nichts aus, mit Füßen im kalten Wasser gehalten zu werden (an einem Bergfluss oder im kalten Meer). Sonst hat Johanna zum Glück eine gute Durchblutung, was bei ihrer Muskelschwäche nicht zu erwarten war. Nach unseren Beobachtungen hilft ihr gerade diese gute Durchblutung, die kleineren Infektionen schnell zu bekämpfen. Johanna trug nie Wollunterwäsche. Bis vor drei Monaten trug sie keine Mützen. Johanna schwitzt kaum. Im Kindergarten verbringt sie täglich mindestens 1 bis 1,5 Stunden draußen beim Spielen mit anderen Kindern.

Die Sauberkeitserziehung. Seit Johannas 5. Lebensmonat haben wir mit der Sauberkeitserziehung angefangen. Die Impulse dazu bekam ich aus den Büchern über die Sitten von Inuit – Völkern. In den letzten 30 Monaten gab es Erfolge und Rückschläge. Während der (ersten?) Trotzphase (2 Jahre 2 Monate – 2 Jahre 9 Monate) gab es viele Rückschläge, z.Z. meldet sie sich tagsüber und manchmal in der Nacht, mehr oder weniger regelmäßig.

Die Trotzphasen. In der ersten Trotzphase (2 Jahre 2 Monate – 2 Jahre 9 Monate) haben wir viel an unserer Geduld gearbeitet, jetzt, mit drei Jahren, beginnt offensichtlich eine zweite Phase. An ihrem 3.Geburtstag stand Johanna mit den Worten „Mama, nein!“ auf.

Die Sprachentwicklung und Logopädie. Johanna fing relativ früh, die Silbenreihen auszusprechen. Die ersten Worte waren kurz, aber man konnte sie gut verstehen. Mit drei Jahren verfügt Johanna über einen schlichten aktiven Wortschatz von ca. 70 Einheiten, die Zweiwortsätze sind sehr einfach, wie „Bus da!“, „Papa auch“. Ihren passiven Wortschatz bewerte ich als ziemlich umfangreich. Johanna bekam und bekommt logopädische Unterstützung.

Johannas soziale Entwicklung. Noch vor dem 2. Geburtstag wurde Johanna in Betreuung bei der Tagesmutter übernommen. ------ Mit 3 bis 5 Kindern verbrachte sie ihre Vormittage und lernte natürlich viel. ------ Während der bereits erwähnten Reise hat Johanna unzählige Kontakte gehabt und konnte mit fremden Menschen gut "kommunizieren". Der Übergang zum Kindergarten mit 2 Jahren und 10 Monaten fiel ihr nicht schwer. Johanna wurde als Integrationskind in der integrativen KiTa xxxxxx aufgenommen. Sie hat sich schnell eingelebt. Ihr soziales Verhalten entspricht zwar nicht ihrem Alter, aber es wurden keine negativen Störungen oder Auffälligkeiten im Sozialverhalten beobachtet. Sie nimmt gern am Leben der KiTa-Gemeinschaft teil.
Das geplante gemeinsame Gespräch der Eltern und der Erzieher zum Thema soziale Integration und weitere Entwicklungsunterstützung wird voraussichtlich im Dezember 2009 stattfinden.


So, das sind einige Abschnitte aus meinem "Kennenlern-Bericht" für unseren Homöopathen, die die wichtigsten Meilensteine in Johannas Entwicklung beinhalten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für diesen Bericht jetzt hab ich vielleicht eine kleine Ahnung was Elias haben könnte nachdem ich diese nachfolgenden Zeilen von dir gelesen habe

**Offensichtlich hatte sie u. A. einen weichen, nicht gefestigten Kehlkopfknorpel, da sie oft nach der Luft „schnappte“,**

Elias schnappt oft nach Luft ziemlich heftig und laut oft ganz unerwartet aber eigentlich nur wenn wir draussen sind, schon seit er ganz klein war und unsere Ärztin wusste nichts damit anzufangen .. da werde ich jetzt mal bei unserem Homöophaten nachfragen !!

ganz liebe Grüße an die große Johanna :):)

Gruß aus Österreich
Uschi und Elias

Johanna schaut in die Welt ... hat gesagt…

Hallo Uschi,
das mit dem Knorpel ist ja nur eine Vermutung (gewesen), nachweisen oder verändern konnte man dies nicht. Der Kehlkopf fiel einfach - z.B. im Schlaf - zusammen...
Die Bänder und die Knorpel sind nun mal weich, auf dem Beispiel der Fontanelle sieht man es bei den DS Kindern deutlich. Aber mit dem allgemeinen Wachstum verändert sich diese Situation zum Positiven, man muss nur abwarten.
Gruß aus Osnabrück, Irina + Johanna.