Die Punkte 1 und 2 der polizeilichen Ordnung bitte durchlesen.
Das ist der "optische" Teil unseres Aufenthaltes hier.
Es gibg einen "inneren", an dem wir beide - Josef und ich - viel arbeiten muessen.
Wenn man in solche Laender faehrt, gibt es einige Moeglichkeiten, sich zu bewegen. Viele der westlichen Menschen, die wir trafen, bewegen sich "wie normal" - das ist hier halt so, das Land ist arm, wir sind reich, es ist wie es ist - und wir wollen ja Urlaub machen, wir haben ja schliesslich "fuer alles" bezahlt... Viele Englaender sind hier. Es scheint so zu sein, dass diese Urlaubsziele in England schon immer bekannt waren und mehr angeboten werden. Deutsch haben wir schon lange nicht gehoert. Die Englaender bewegen sich hier "wie normal".
Ich kann mich schon seit Wochen von den schweren Gedanken nicht loesen. Es ging bereits in Lhasa - so viele bettelnde Kinder, schmutzige, ungepflegte Hauser und deren Bewohner... Je weiter nachOsten, desto schlimmer. Die aermlichsten Verhaeltnisse der Tibeter, nicht nur der Nomaden... Nach der nepalesischen Grenze erschlug uns die Armut. Aus unserem Hotelfenster beobachtete ich bereits am ersten Abend ene Baustelle gegenueber und zwei Jugendliche, die Sand und Steine in den Koerben schleppten, bis in die Nacht hinein. Am naechsten Morgen waren die Sandhaufen groesser, die Jungs waren auch da... und es ging weder los - hoch und herunter... fuer ca. 100-120 nepalesische Rupien am Tag, was 1 oder 1,20 Euro bedeutet... Auch junge Frauen waren dabei, deren zierliche Koerper fast so gross wie die Koerbe waren... Ich habe schon mal im Leben die Not gehabt, alleine 5 Saecke mit Moertel in den vierten Stock zu schleppen, ich weiss es immer noch, wie unglaublich schwer die Schulter belastet werden. Den Frauen konnte ich nur zuschauen, aber helfen konnte man dort nicht... Hier in Indien schon am ersten Abend das Gleiche: aus dem Hotelzimmer beobachte ich Daecher der Nachbarhauser und ganz viele Tueren und Buden und Gaenge... ueberall leben Menschen, manche Schlafen einfach auf dem Dach, ein Stueck Karton als Bett und drei Plakate als Bettlacken (wenn ihr wollt, zeige ich die Jungs auf der Baustelle in Kathmadu und die Menschen hier auf dem Dach). Dutzende junge Maenner, die versuchen, in der Marktnaehe etwas geld zu verdienen... oder erschoepft an Strassenrand, in ein schmutziges Tuch gehuellt, ganze 30 cm breite Flaeche fuer sich beanspruchen.
Versucht man also, sich und seine Augen dem Leid der Welt nicht zu verschliessen, wird es einem sehr schwer ums Herz. So geht es mir im Moment, so geht es Josef, wenn nicht schlechter... Natuerlich sprechen wir auch von unserer Ankunft und vonden naechsten Plaenen, man wird ja sofort ins Leben involviert und gefordert (du warst ja im Urlaub, hau' mal 'rein!)...
Die ruhige laendlich liegende Schule, in der ich arbeite und in der bereits das Schuljahr anfing, sehe ich aus dieser Weite ganz anders. Die suche nach dem Shangri-la, was viele betreiben, kann an einem solchen Ort zu Ende sein, und die wunderbare begleitete und behuetete und wohl organisierte Schulzeit und Kindheit meiner Schueler und meiner Kinder kann man nicht anders beschreiben, sie haben ja schon alles, sie haben ja ihr Paradis... aber das werden sie nicht verstehen, dafuer muss ich stundenlang erzaehlen und erzaelen, dafuer reicht kein Unterricht... Was werde ich nur tun... ich habe mich wohl wieder veraendert, so wie es nach Johannas Geburt war. Ich hoffe, wieder eine gemeinsame Sprache mit meinen Mitmenschen finden zu koennen...
Es sind bestimmt viele Fehler in diesem Text, einige Tasten funktionieren nicht richtig, fuer das Durchlesen habe ich im Moment keine Zeit, sorry.
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