Donnerstag, 13. August 2009

Hallo aus den Himalaya-Bergen

Wer haette es gedacht...
Ich sitze in einem kleinen s.g. hier Cybercafe, hier in einem kleinen oertchen in Himalaya, und habe meinen Blog aufrufen koennen!!!!!
Drei Tage in Kathmandu, die wir in einem unerwartet hochwertigen Hotel verbracht haben, brachten keine ergebnisse, was Blogpflege angeht. Vorgestern brach die Verbindung zusammen in dem Moment, als ich meinen beitrag veroeffentlichen wollte.
Fuer die, die uns vermisst haben, versuche ich, unsere reise kurz zu beschreiben. Nicht ueberall auf unseren wegen stand uns internet zur Verfuegung, und nicht ueberall waren wir (ich) in der Lage, nach einem vollen Tag abends noch los zu ziehen und irgendwo in den ueberfuellten Staedten ein "PC-Room" zu suchen. Da sich die Blogpflege unerwartet schwer erwiesen hat, habe ich angefangen, Notizen zu unseren erlebnissen zu machen, ich werde versuchen, nach und nach diese einzupflegen.
Zu den vergangenen 16 tagen:
45 Stunden verbrachten wir mit 63 anderen Passagieren in einem Wagon im Zug, der uns aus Beijing nach Lhasa brachte. Die Aengste, die ich bezueglich Johannas verhalten im Zug hatte, loesten sich schnell auf. Sie benahm sich vorbildlich und gewann viele Fans. Wir haben drei Studenten aus China kennen gelernt, mit denen wir auch weiter gern Kontakt behalten wollen. In Lhasa hatten wir unerwartet viele Begegnungen, fuer die eine gemeinsame Sprache ueberhaupt nicht noetig war. Johanna, mit ihrer freundlichen Art, hat sich und uns ganz viele tuere geoeffnet.
Unser Wege brachten uns weiter nach Gyantse, Shigatse, Latse, zum Camp Everest und dann zur nepalesischen Grenze. Auf dem Weg besuchten wir viele Kloester. Johanna hat es immer wieder geschafft, im nu viele Menschen fuer sich zu gewinnen. Egal, wo wir oder ich stehen blieben, versammelte sich ganz schnell ein Kreis der Menschen, die Johanna begruessen wollten. Manch ein Moench unterbrach sein Beten, um mit Johanna zu "reden" oder sie zu begruessen oder (oh je) heimlich ein Foto mit dem handy zu knipsen. Das letzte bezog sich eher auf juengere Moenche. Im Camp verbrachten wir die nacht in einem Zelt, das sich von Nomadenzelten nur durch den Gebrauch der Plastikfolie fuer das dach unterschied. Alle hatten dort, auf ueber 5200 m hoehe, mehr oder weniger Kopfschmerzen (ich eher mehr), Johanna ging es am besten. Den Sonnenaufgang haben wir zusammen geniessen koennen, der Papa hat Johanna ganz treu nach oben in der Kinbdertrage geschleppt, was dort nur ein Leistungssport bedeuten kann, - der Blick auf Everest war ploetzlich frei! Unser Guide, der an diesem Morgen nicht gern aufgestanden war, wusste nicht, dass er bestimmt der erste seiner Berufsgenossen war, der ein 47-er Kind nach oben begleitet hat.
Den Weg zur nepalesischen Grenze kann man schwer beschreiben. Es gibt eigentlich kaum wege, nur ein Esel oder ein guter Jeap kann sich dort bewegen. Es ist sehr schwer koerperlich, eine solche Fart zu ueberstehen. Blaue Flecken braucht man danach nicht zu zaeheln, sie sind ueberall. Ich, Irina, habe die fahrt uerbestanden. Der, der mich laenger kennt, kann sich an die fahrt nach OLGINKA erinnern. lol. Johanna machte super mit.
Der Moonsun hat fuer uns an der Grenze eine Ueberraschung bereitet: auf dem Niemandsland zwischen China und Nepal ist eine bruecke nach den Regenfaellen abgerissen worden, so mussten wir sehen, wie wir durch die Wassermassen gehen, um Nepal zu erreichen...
Da wir es uns kaum vorstellen konnten, dass wir es wirklich bis nach Nepal schaffen, haben wir uns - wie peinlich - nur wenig auf den Aufenthalt hier vorbereitet. Dank einem kleinen Reisebuero neben unserem unewartet luxurioesen Hotel haben wir weitere Wege planen koenen. Es ist keine gute Saison fuer Nepal, wir bekamen tolle Angebote und nahmen sie wahr. Gestern besichtigten wir die drei beruehmten Teile der Region Kathmandu. Josef traute sich, in das zentrale heiligtum der Hindus zu gehen und der Verbrennung der Toten beizuwohnen. Vielleicht berichtet er davon. Ich habe mich nach seiner Schilderung noch nicht getraut, seine Fotos anzuschauen...
Heute, am Tag des Krishna-Festes, sind wir nach Pakhara gefahren - eine Gegend, wo man mit viel Glueck zu dieser Zeit einen Sonnenaufgang ueber den Bergen sehen kann - alle Reihe nach Traume jedes einzelnen Bergsteigers. Das machen wir morgen frueh.
Es sind ganz andere Menschengesichter hier.
In Korea und China hat man Johanna sehr gemocht, da verstand man ihr flaches Gesicht. Die Tibeter eroberte sie mit ausgestreckten Haenden und freundlichem Winken. Nepaleser haben ausgepraegte hinterkoepfe und Nasenruecken, diese Gesichter kenne ich aus meinem beruflichen Start. Trotzdem, wenn sie Johanna auch nicht "zuordnen" koennen, nehmen sie gern Kontakt mit ihr auf. Europaeische Touristen werfen die Blicke, die uns sehr wohl bekannt sind. Ich vermisse unsere Zeit unter den Menschen mit flacheren Gesichtern...
Morgen werden wir um 4:00 geweckt, um in die Berge zu gehen.
Ich versuche, mich nochmal zu melden, obwohl ich schon heute ein Riesengeschenk der abendlichen Freizeit von meiner Familie erhalten habe.
Gruss an alle. Irina.

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