Die 15 % der einheimischen Bevölkerung – die Hälfte davon also weiblich, sind im Straßenbild nicht zu erkennen. Sie gehen nicht zu Fuß, sie fahren nicht mit dem Bus, sie fahren mit den klimatisierten Autos hinter den dunklen Scheiben. Ein Deutscher, der einige Jahre dort gearbeitet hat und meinte, sich auszukennen, erzählte, dass das Einkaufen und die Einkaufsmeilen zu einer Beschäftigung der einheimischen Bevölkerung wurden. Und beim Konsumieren sind die Frauen einfach unschlagbar. Wir beobachteten, wie die kleinen Gruppen ins Schwarze eingehüllter Gestalten, meistens in männlicher Begleitung, durch die Malls liefen und sich für viele westliche und traditionelle Sachen interessierten.
Die Farbe der weiblichen Mode ist wirklich schwarz, dann aber sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Am Saum, an den Ärmeln, am Kopftuch bewunderten wir verschiedene Applikationen, Stickereien, Goldperlen, Strasssteine, wunderschöne Ornamente… Wertvolle schwarze Stoffe, ohne jede Falte, fließend und offensichtlich auch bei der Hitze erträglich… Leider konnte ich nicht viele Fotos davon machen, da es einfach taktlos wäre...
Unter den schwarzen Kleidern konnte man manchmal bunte Kleider sehen – alles war auch in den Schaufenstern zu bewundern. Nicht selten trugen die Frauen Handschuhe, die es ihnen leider nicht erlaubten, die Ringe und Armbänder zu zeigen. Die Schuhe konnte man öfter erst gar nicht sehen, da die Kleider einen sleppenartigen Schnitt haben.
Hier sind einige Kleider, die für Zuhause gekauft werden, und einige Schaufenster, bei denen die Frauen etwas länger standen und wo sogar das Gesichtstuch abgelegt wurde… Wer aber denkt, es sei zuviel Gold, lese bitte in den nächsten berichten von dem Goldmarkt... Natürlich sind diese Eindrücke ziemlich subjektiv und zeigen keinesfalls die aktuelle Situation der Frauen. Die Gruppen von zwei-drei-vier Frauen, die irgendwie doch zu einem Mann gehörten, waren keine Seltenheit. Wer weiss schon, was ein manches schwarzes Kleid verbirgt...
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