Montag, 13. August 2007

9 Monate - eine kleine Reflektion

Wie schlimm steht es eigentlich um mich, wenn ich von außen betrachtet werde?

Zwei Begegnungen der letzten Tage bringen mich zum Nachdenken…

Vorgestern trafen wir eine alte Erzieherin aus dem Kindergarten unserer 9-jährigen Tochter. Wir saßen gerade am Tisch und freuten uns auf ein Frühstück „nicht zu Hause“. Unsere Situation war ihr offensichtlich bekannt, und sie fing damit an, dass sie sagte, sie sehe ein solches Kind in Zukunft als einen fröhlichen, zufriedenen und dankbarsten Menschen, den es gibt, und fände es traurig, dass die Umwelt auf diese Kinder so negativ reagiere… Von ihr und von ihrer kleinen Gruppe am Nachbartisch sind wir mehrmals an diesem Morgen freundlich angeschaut und angelächelt worden…

Und noch eine Begegnung, ausgerechnet heute… Vor genau 9 Monaten, auch am Montag, am 13. November 2006, um die gleiche Uhrzeit, wenn man die Winterzeit anrechnet, verließen wir die Praxis meines Frauenarztes, der mich in der Schwangerschaft betreut hatte. Die Geburt war im Gange, es blieben nur wenige Stunden... Wir haben ihn auf seine Anfrage nach der Geburt eingeladen, bei uns vorbeizukommen… Wir wohnen 200 m voneinander… Nachbarn fast... Bis heute ist es nicht passiert. Mit Johanna im Kinderwagen, ging ich aus der Apotheke, wo ich die Kleine wiegen ließ, und freute mich über ihr gutes Gewicht und nette Begrüßung der Apothekerin. Ich und Herr Doktor standen uns plötzlich gegenüber – uns trennte nur die leere, 5 m breite Strasse… Keine Autos, keine anderen Fußgänger… Wir haben uns genau 9 Monate und wenige Minuten nicht gesehen… Nein, er hat es nicht geschafft, über die Strasse zu gehen, in den Kinderwagen zu schauen, die Kleine zu begrüßen… Er ging in sein Haus… Muss er auch nicht… Wie schlimm steht es eigentlich um mich?..


Aber jetzt zu der Kleinen… Am heutigen Montag ist Johanna nun 9 Monate.

Die Entwicklungsschritte und ihre Daten sind für mich von großer Bedeutung, man beobachtet genauer und freut sich, wenn das Wachstum einigermaßen stabil verläuft.

Mit ihren 9 Monaten ist sie ca. 72 cm lang, 8,57 kg schwer und hat einen Kopfumfang von 42,5 cm. Damit liegt sie noch in den Kurven für die Entwicklung der Regelkinder.

An vielen Parametern müssen wir noch arbeiten: das Robben, das Krabbeln, das Sitzen etc. liegen in einer fernen Zukunft.

Wir finden sie immer wieder in verschiedenen Ecken der Räume, sie rollt sich irgendwie hin, wenn sie etwas erreichen möchte. Mit dem „Sprechen“ ist sie auch ein wenig weiter, pa-pa-pa, ba-ba-ba und ma-ma-ma hören wir von ihr mit verschiedenen Intonationen ausgesprochen.

Sie bewegt sich viel, auch im Schlaf muss ich immer aufpassen, dass sie gut liegt. Sie dreht sich oft auf den Bauch, aber auch ganz quer im Bett oder gar eingeklemmt habe ich sie schon mehrmals „erwischt“.

Heute gibt es festliches Essen: einen „richtigen“ Kartoffelbrei, dazu als Dessert Pflaumenmus aus frischen Pflaumen.

Leider haben wir heute unsere erste Beule - alle Möbelstücke haben ihre kleinen und großen Ecken, auch wenn man sie von unten betrachtet...

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