Sonntag, 16. Dezember 2012

Im Februar 2012

haben wir den FED der Lebenshilfe zur Hilfe gerufen.  

Ohne fremde Unterstützung konnten wir unsere Tage ohne Gefahren für Johanna nicht meistern.Während Mama an 3 Nachmittagen später nach Hause kam, versuchte  Johannas Papa seine Home-office-Tage zu meistern und Johanna zu beaufsichtigen, zum Sport zu begleiten, den Haushalt einigermaßen im Griff zu halten und viele weitere Sachen zu verfolgen... 

Das Ganze war nicht so eifach zu organisieren... Johanna experiementierte auf allen Ebenen... sie spielte Kochen auf dem "richtigen" Herd, verteilte Öl,frische Eier und Spülmittel, wischte großzügig Böden, schaltete alles Mögliche ein und Papas PC aus, ging alleine spazieren, zerschnitt und schnitt alles Mögliche, auch ihre Haare, Bücher und Kleider, malte auf allen Gegenständen mit Filzstiften und Zahnpasta... die ganze freie Zeit, wenn man dies überhaupt "freie" Zeit nennen konnte, wurde in die Schadensbeseitigung  investiert... Eigentlich brauchte Johanna zu diesem Zeitpunkt eine 24-Stunden-1-zu-1-Betreuung...  

Nach einem Kontakt mit dem Büro des FED habe ich festgestellt, dass es dort positive Veränderungen gab und neue Kräfte dort tätig sind. Für uns und für Johanna begann ein neuer Lebensabschnitt. 

An 3 Nachmittagen wurde Johanna um 14:00 aus der KiTa abgeholt und zum Sport oder zum Tanzen begleitet. Erst brachten wir morgens nicht nur das Kind in die KiTa, sondern auch das Fahrrad samt passendem Kindersitz-Helm-Regenumhang, da nicht alle unsere Begleiter so (Kinder)-erfahren waren. Auf die Schnelle wurden einige Halterungen für abnehmbaren Kindersitz an die Fahrräder angebracht, wir brachten morgens die Kombination Kind-Kindersitz-Helm-Regenjacke mit... Das war eine Logistik...

Und alles ging weiter. Nach anfänglichem Nicht-Mitkommen-Wollen, wovon wir erst Anst hatten, gewann Johanna viel Vertrauen und schloss ihre neuen Begleiter ins Herz. Es entwickelten sich weitere Interessen und Aktivitäten, es wurden weitere Spielplätze erkundet, neue Geschäfte besucht, Busfahrten gemacht und viele neue Kontakte geknüpft. In "unserem" Eiscafe am WE erzählte man uns, dass Johanna hier schon Mal gesichtet wurde, in einer Bäckerei sprach man Johanna mit dem Namen an, eine ganze Kindergartengruppe begrüßte sie im Vorbeigehen, Johanna schwermte vom Pfannkuchenbacken und von Spaziergängen mit einem, manchmal gleich mit zwei Hunden... Wir waren glücklich, Johanna war glücklich, wir bekamen eine Entlastung und Johanna bekam neue Impulse und Anregungen. Auch sprachlich ging es bei ihr sehr schnell voran - sie wollte ja von allen Erlebnissen berichten... 
Auf diesem Foto ist Johanna im März 2012 
  


zu sehen. Leider war ich ja nicht dabei... Die liebe alte Hündin lebt leider nicht mehr, dies war einer ihrer letzten Tage...

P.S. Man muss bedenken, dass in dieser Zeit wir, Johannas Eltern, eben nebenbei seit bereits vier Monaten Johannas zukünftigen Arbeitsplatz Schritt für Schritt zu dem machten, was er jetzt, nach insgesamt 13 Monaten, geworden ist. Auch an dieser Stelle gilt unser Dank den engagierten jungen Menschen aus dem FED, welche wir in guter Erinnerung behalten werden.

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