Dienstag, 7. Oktober 2008

Kennenlernen in der Frühförderung: Tag 2

Das Kennenlernen geht weiter. Johannas neue Begleiterin sucht gerade nach den Wegen, mit Johanna Kontakt aufzunehmen und einen klaren Plan und die Ziele festzulegen.
Letztes mal hat Johanna gern mit einem Spiegel gespielt. Diesmal gibt es einen schönen großen Spiegel - und es gibt viel zu entdecken.
Einige Aufgaben habe ich mir etwas genauer angeschaut: bei diesem neuen Spielzeug braucht sie viel Fingerfertigkeit. Die grüne Taste muss man hin und her schieben - das macht Johanna mit dem Zeigefinger, und das klappt.
...das kleine gelbe Fenster muss man hoch ziehen - da setzt Johanna den daumen. Ich hätte auch so gemacht...
...und noch ein Versuch...

...die kleine Sonne kann man auch herausziehen - Johanna nutzt ihre linke Hand, aber sonst hätte ich auch so gezogen...

...danach kommt sogar das Wort "Katze!" - sie sitzt nämlich im Fenster.
...die dicke Taste klemmt,
aber mit etwas Druck geht auch...

Ich frage mich oft, was Johanna von uns Eltern doch trotz ihres Handicaps mitnehmen konnte. Ich, ihre Mutter, habe mein Leben lang für die Grobmotorik gekämpft, die grobmotorischen Probleme verursachten Schwierigkeiten in der Feinmotorik und offensichtlich in den Verbindungen der Gehirnhälften - an beiden Sachen musste ich auch hart arbeiten und weiß ganz genau, wie es ging und geht. Johannas Papa hat eine hervorragende Grobmotorik und ist ein toller Sportler, aber bei einem geraden Schnitt mit einer Schere fragt er lieber jemanden. Was haben wir Johanna mitgegeben, was wurde durch das blöde Chromosom zerschlagen und was können wir ihr trotzdem beibringen? Wird sie je mit der Schere schneiden können? Bügelperlen in eine Schablone legen? Sticken oder gar stricken? Schreiben?- diese Fragen beschäftigen mich immer wieder, ich sehe ja in der Schule jeden Tag, was die Schüler so alles machen und machen können... auch die Schwester mach so viele Dinge vor...

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