Donnerstag, 25. Oktober 2007

Turm in Pisa... Da waren wir wirklich drauf!

Der Tag, den wir für Pisa geplant haben, war schon am Morgen ziemlich trüb. Nichts zu machen, in Osnabrück sind wir dies längst gewohnt. Schade nur um den ersten Eindruck, den wir von dem Turm dann bekommen würden.
Während der Fahrt haben wir mehrmals die Möglichkeit gehabt, die riskanteste Fahrweise auf den Strassen zu erleben. ... Oh je, wir sind immerhin über 140.... haben hier die Autofahrer besondere Fähigkeiten?
Hier hat der Fahrer etwas abgebremst, als er sah, dass ich fotografiere...

Im Reiseführer haben wir gelesen, dass sich viele Touristen, vor allem die Teilnehmer von Blitz-Weltreisen maximum 3 Stunden für die Stadt einplanen. Ist das nicht zu wenig? Gibt es dort nicht so viel zu sehen?
"Panda" war klein, aber leider nicht im Taschenformat - sonst hätten wir es mit einem Parkplatz einfacher gehabt.
Da ist er, der Turm! Gelesen, gehört, im Fernseher gesehen - nichts, nichts kann sich mit diesem Blick vergleichen! Nur bitte mit Vorsicht geniessen: etwas schiefer wurde der Turm auf meinem Foto, da die Kleine eigentlich im Focus war. Hier sieht man es doch. Die erfahrenen Touristen wissen schon, welches Foto später besonders ungewöhnlich aussehen wird.

Wir wussten nicht genau, ob der Turm jederzeit zugänglich sein wird. Alle "Rettungsmaßnahmen" dauerten - haben wir nur gelesen. Doch, jede 30 Minuten darf eine begrenzte Gruppe den Turm betreten, allerdings nur unter Kontrolle auf allen Ebenen und mit einem kurzen Aufenthalt - alles limitiert. Stolze 15 € pro Person kostet die Eintrittskarte.

Erst war das Warten angesagt. Es passte genau, da die Kleine "gebracht" werden musste. Danach saßen wir am Fuße des Turms und ließen ihn auf uns wirken.
Unser Papa erinnerte sich an die Werbung seines Baumarktes - "das passiert, wenn man ohne uns baut!" - aber hier kommen die Baumängel der Stadtkasse nur zugute.

Was haben die Bauleiter in allen Jahrhunderten schon versucht, um den Turm in die aufrechte Position zu bringen! Eine Ebene mal tiefer gebaut, dann die Säulen von einer Seite schmaler und leichter gemacht - nichts hat geholfen. Geplant wurde eine Hohe von 100 m. Nein, es ging einfach nicht. Der Turm wurde auf einem mit Sand zugeschütteten Graben angefangen - das konnte leider nur schief gehen... Mit einer unglaublichen Menge Blei an dem Fundament erhofft man eine langfristige Stabilisierung.

Und jetzt durften wir DIESE Stufen betreten!
Der Blick auf die Kathedrale und die Stadt war einfach atemberaubend. Aber nicht nur das. Das gewöhnliche irdische Gleichgewichtsgefühl war bei uns nicht so ganz da... das war eine Art Irritation, wie es mal auf einem Schiff sein kann.
Das Begleitpersonal hatte die Besucher gut im Blick. Man sollte nur in der Gruppe und nur auf Kommando auf die nächste Ebene gehen. Und so "verschwinden" die Besucher im Gänsemarsch in dem schmalen Spalt der Rundtreppe, die in der Mauer verläuft und die eigentlich für "Gegenverkehr" gar nicht geeignet ist - vielleich auch deshalb die Kontrolle. Der Gang nach unten war etwas schwerer - wegen der unebenen und ausgetretenen Stufen und natürlich wegen dieser seltsamen Irritation... Es gibt nicht viele Fenster an der Treppe, einige Besucher mussten sich erst dann neben einem nächsten Fenster hinstellen und sich "umorientieren" - eine klare Horizont-Linie wiederherstellen.

Auf der Rasenfläche war schon etwas kühl, aber Johanna hat alles sichtlich genossen - wir hatten wenig Möglichkeiten für ihre freie Bewegung.


Für die Kathedrale von Pisa muss man sich Zeit nehmen - einfach zuschauen. Sie ist über Jahrhunderte gebaut worden. Viele interessante Details wollte ich unbedingt festhalten.
Man verwendete verschiedene Marmorsorten - eben das, was zur Hand war. Wenn nichts anderes da war, griff man zum eher ungewöhnlichen Material - alte Grabsteine eines antiken römischen Friedhofs - die alten Besitzer erheben keine Einsprüche...


Hier passte es mit dem Muster nicht so genau - nicht schlimm, es wird schon halten... Als wir aus Pisa fahren wollten, haben wir auf die Uhr geschaut - genau drei Stunden haben wir dort verbracht. Eigentlich haben wir nur die Kathedrale und den Turm gesehen - war das denn alles? Aber wir hatten noch etwas vor: eine alte Stadt, die innerhalb ihrer Mauern etwas wie Manhatten des Mittelalters haben soll. Das wollten wir auch sehen.

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