Sonntag, 28. Februar 2010

Eine Besserung ist in Sicht

Wie es uns erklärt wurde, war am heutigen Tag, am ca. 6. Krankheitstag, eine Besserung zu erwarten. Johanna hat super geschlafen, sie hustete erst, als sie morgens aufwachte. Diese Hustenanfälle haben es in sich...

Sie fing an zu essen - wenig, aber immerhin. Eine Scheibe Käse und eine Scheibe Brot - beides um etwa 5 qcm :-)

Wir trauten uns sogar für eine halbe Stunde nach draußen. Sehr warm eingepackt, ließ sie sich im Buggy fahren, für Anderes hatte sie noch keine Kraft.

Ihren Mittagsschlaf hat sie fast bis zum Abend ausgedehnt und wollte nicht aufstehen. Ich versuchte sie zu wecken, sie wehrte sich. "Mama, raus!" ich versuchte, das Rollo hoch zu ziehen - "Mama! (Geste: unten!)"

Vor zwanzig Minuten nahm sie mich bei der Hand und zog aus unserem Wohnzimmer. "Mama, Nanna (Geste: schlafen!)"

Ich hoffe, dass sie die Reste der Krankheit einfach ausschläft.

Samstag, 27. Februar 2010

Es wird langsam...

In der Nacht merkte ich, dass es zwischen Johannas Hustenanfällen immer größere Abstände gab. Gegen Morgen schlief sie sogar 40 Minuten am Stück ohne zu husten.

Am Tag war es wieder unterschiedlich - mall schlapp, mal aktiv, mal schläfrig... Hier fand ich Johanna im kalten Eingangbereich - sie hat sich zum Schlafen hingesetzt :-)Endlich bekam Johanna Appetit - so um zwanzig Reiskörner hat sie bestimmt verspeist.

Wir haben uns überlegt, einen kleinen Spaziergang zur Bäckerei zu machen. Johanna holt frische Luft und wir trinken Kaffee. In der neuen Bäckerei gibt es eine Attraktion: eine Spielecke für die Kleinen.
Eher wir uns versahen, bekam Johanna schon etwas Leckeres geschenkt: ein Osterhasenplätzchen. Und sie fing an zu essen!
In der Spielecke stehen lustige Figuren aus Pappmache - Johanna meint, sie küssen sich...
Die Giraffe ist eigentlich eine Spielzeugkiste. Als der "Deckel" plötzlich fiel, meinte Johanna, die Giraffe habe "aua" - also streicheln.
Es ist bald 23 Uhr, Johanna schläft seit fast 2 Stunden und hat noch nicht oder kaum gehustet. Ich hoffe auf eine ruhige Nacht für uns alle.

Freitag, 26. Februar 2010

Ganz unterschiedlich

verliefen viele Ereignisse des Tages.
Ganz schlapp und müde nach einer schlechten Nacht weinte Johanna am frühen Morgen erst drauf los.

Der Papa, der heute bei Johanna blieb, bekam einen Termin bei der KiAPraxis - wir hatten das Gefühl, dass es ihr immer schlechter ging.

Als sich der Termin näherte, schlief Johanna so friedlich ein, dass der Papa sie erst ausschlafen ließ.

In der Untersuchung, die danach doch folgte, bekam er eine Option zugesichert, dass es zwei bis drei Tage so gehen wird und etwa gegen Sonntag eine Besserung zu erwarten sei.


In der Mittagszeit schien die Krankheit nachgelassen zu haben, Johanna wollte sich bewegen. Auf dem Küchentisch lagen einige Münzen. Johanna, bringe sie zu Papa!
Johanna nahm die Münzen mit erstaunlicher Geschicklichkeit vom Tisch und brachte sie ins Büro. "Papa, da!" " Ah, Johanna, hast Du eine Geldquelle entdeckt? Gibt es da noch etwas?"
Johanna kam in die Küche. "Mama, Papa mehr!" (Papa will mehr). Ich habe noch Münzen aus der "Brötchen-Dose" geholt - und nach und nach brachte sie die Münzen ins Büro.
Dieses Hin- und Herlaufen hat ihr gut getan, sie hustete nicht so schlimm und hat mit uns sogar ein wenig gegessen.

Nach dem Essen saß sie wieder auf ihrem Sofa. Sie zeigte mir auf den Fernseher und sagte "Affe Mama" und machte eine Geste für "Baby".
"Johanna, willst Du "Tarzan" schauen?" "Ja!"
Zum ersten Mal "bestellt" sich Johanna einen Film, von dem sie sogar eine ziemlich genaue Vorstellung hat. Wir besitzen diesen Film nicht. Natürlich habe ich ihn sofort ausgeliehen - in 15 Minuten saß Johanna, mit den müden Papa und Maria, eng aneinander gekuschelt, unter einer Decke - alle drei schauten sich den Film an. Johanna "begleitete" die Ereignisse mit vielen Gesten oder "Kommentaren", die Szene mit dem Vergleichen der Handflächen hat sie schon beim ersten Schauen vor zwei Wochen sehr beeindruckt - sie hat ihre Hand mit unseren Händen verglichen. Auf dem Umschlag konnte sie alle Tiere zeigen oder gar nennen. Diesmal reichte ihr Konzentrationsvermögen fast bis zum Ende des Films.


Ich wollte kurz meinen Wocheneinkauf erledigen. Als ich nach einer halben Stunde wieder im Haus war, war es still. Johanna schlief auf dem Stuhl. Auf das Sofa gelegt, fing sie wieder an zu husten...

Gegen 20:00 Uhr schaute sie mich an, zog am Ärmel (Aufforderung), zeigte die Geste "Schlafen", danach nochmal "Nanna (schlafen)!" Aber auch wenn das Kind so müde ist, kann kein Schlaf heute lange dauern: schon nach 20 Minuten saß sie im Bett und hustete.

Nun sitzt sie wieder in ihren Kissen auf dem Sofa und schläft wieder ein - im Sitzen. Ich werde heute eine gute Nacht haben :-)

Donnerstag, 25. Februar 2010

Das war alles zu schnell...

... nach meiner Vorstellung von einer Lungenentzündung... Aber ich habe offensichtlich eine veraltete, etwa eine von Leo Tolstoj :-)

Nun habe ich bei Wiki nachgeschaut - in der modernen Welt sind 90 % aller Lungenentzündungen bakteriellen Ursprungs. Das habe ich wirklich nicht gewusst. Also hat sich Johanna doch ein paar Viren geholt, die Liste davon ist ziemlich lang, von allen kann man sich nicht schützen...

Konnte ich die Lungenentzündung selbst feststellen?
Doch eher nicht. Sie war nicht blass, sie hatte rosa Gesicht und rosa Wangen, sie atmete schnell, aber nicht auffällig schnell, sie hatte kein Bauchatmen und sie hatte keinen besonderen Husten... oder waren wir voreilig beim Arzt - all diese Symptome hätten noch kommen können? Der Husten kam eben erst am Abend.

Ich bin vor einiger Zeit gefragt worden, ob wir während unserer Asienreise in verschiedenen Regionen Kinder mit DS getroffen hätten. In der relativen Sommerwärme in Tibet konnte man sich den Winter nicht sofort vorstellen, aber auch im mildesten Winter würde ein DS-Kind die Erkältungen und darauf folgenden Lungenentzündungen einfach nicht überleben - ohne Medikamente und ohne Fachhilfe. Und das fehlt dort - wenn man nur mit den Yacks unterwegs ist, wird wohl in manche Gegend kein Wagen mit einem Arzt kommen können...

Nach dem Arztbesuch brachte ich ein sehr schwaches Kind nach Hause. Es war mir bewusst, wie gut wir es hier haben. Die Medikamente bekomme ich ja auch in jeder Apotheke, drei Stück davon an drei Straßenecken - Luxus! Hier kann man gut überleben. So, Johanna, prost!

Während ich den Trockensaft zubereitete, konnte Johanna nur liegen. Nach der ersten Gabe konnte sie bald knien. Nach ca. einer halben Stunde kam sie, noch ganz wackelig auf den Beinen, in die Küche. Nach einer weiteren halben Stunde hat sie Maria zu einem Pinguin-Tanz verführt, was ich dann aber unterbrechen musste.

Danach aber kam aber die Schwäche wieder, das Kind saß auf dem Sofa oder neben dem Sofa und jammerte.
Das macht es schon mit kleinen Pausen seit 32 Stunden :-)

Ernährt sich das Kind vom Apfelsaft und von der Glükose im Fiebersaft...

Ich beobachte noch etwas: sie hat Schmerzen im Gesichtsbereich, sie reibt sich die Wangen und

kaut an den Fingern, immer und immer wieder, nimmt schon fast die ganze Hand in den Mund... Dazu will ich keine meinen Vermutungen aussprechen... schaue aber morgen früh auf ihre Zunge.
Ich wünsche Johanna gute Besserung.

PS. Johanna verbrachte heute 3,5 Stunden (Mamas möglichst verkürzte Abwesenheitszeit) mit einer netten jungen Dame, die uns in der letzten Zeit ab und zu unterstützt. Alles klappte bestens. Johanna hat nicht viel geweint, als ich ging, sie hat sich schnell beruhigt und liess sich in ein Spiel hineinbeziehen.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Es kam niX Gutes

Mit unserem Wunsch, am Morgen ein ausgeschlafenes und munteres Kind zu sehen, müssen wir leider noch warten. In der Nacht bekam Johanna wieder Fieber. Sie wollte nicht aufstehen. Das war so untypisch, dass ich sofort Alarm schlug. Aus dem KiGa bekamen wir Hinweise, dass es dort Scharlach und Pfeiffersches Drüsenfieber gibt... Also Infektionseingang beim KiA nutzen. Jo.

Wieder konnte der Papa einige Stunden überbrücken, ich kümmerte mich um eine Vertretung für Nachmittag und raste nach der Schule mit Johanna zum Arzt (es ist ja klar, alles passiert am Mittwoch oder am Wochenende... :-) )

Aus dem Auto trug ich ein hängendes schlappes Kind, das auf der Liege nicht mehr sitzen konnte.

Eine Lungenentzündung.

Dienstag, 23. Februar 2010

Am eigenen Immunsystem

muss man mal selber feilen, damit etwas Gutes dabei rauskommt.

Johanna war schon gestern, am Montag, ein wenig schwach und ich vermutete, sie brütet an einem nächsten Virus... so wie wir uns eigentlich das erste KiGa-Jahr auch vorgestellt haben.

Gegen 21:00 Uhr merkte ich, dass sie Fieber bekam. Sie atmete schwer im Schlaf, wurde öfter wach, trank ein wenig und wurde immer heisser. Etwa um die Mittenacht habe ich mich entschieden, ihr keine Medikamente zu geben und sie die Infektion selbst bekämpfen zu lassen.

Am Morgen war sie immer noch sehr heiß, aber viel besser drauf, als in der Nacht. Wir haben uns entschieden, dass der Papa einige Stunden von Zuhause arbeitet und die Mama sieht, dass sie schnell wieder nach Hause kommt. Johanna muss sich eventuell selber beschäftigen oder - nach Gesundheitszustand - einfach ausschlafen.

Am frühen Nachmittag fand ich ein etwas müdes, aber nicht mehr so fiebriges Kind vor. Am Mittagstisch hatte Johanna wieder Appetit und ging danach - diesmal ohne Proteste - sofort schlafen.

Am Abend hatte sie keine erhöhte Temperatur mehr, wir sind sogar kurz einkaufen gefahren. Nun schläft sie und ich drücke mir die Daumen, dass dies auch so bleibt. Ich MUSS morgen in die Schule.

Johanna hat sich zwei interessante Dinge überlegt.
Sie findet es toll, einem, der gerade in die oder aus der Küche geht, die Tür aufzumachen und halten. Danach, wenn man sich bei ihr bedankt hat, geht sie zu einem anderen Familienmitglied und "berichtet": "Papa! Nanna Mama auf!" (Johanna hat für die Mama die Tür aufgemacht - es fehlen natürlich viele Wörter, aber solange wir sie verstehen, ist sie nicht enttäuscht).

Die zweite Sache sieht sehr niedlich aus: Johanna hat es sich angewöhnt, beim Bedanken eine Hand an die Brust zu drücken und sich leicht zu verbeugen. Vielleicht kann ich das mal knipsen.

Aber erstmal soll sie wieder fit werden, der Winter scheint noch lange zu sein, man braucht einen längeren Atem und Durchhaltevermögen.

Montag, 22. Februar 2010

Am Rosenmontag,

genau vor einer Woche, haben wir den Kinderkarneval gefeiert. Johanna tanzte einen Luftballontanz. Wir brauchten ihr nicht viel zu erklären, was sie machen soll, sie hat den Sinn vom letzten Jahr offensichtlich noch behalten.

Sonntag, 21. Februar 2010

Etweas lauter II

Wenn ein Kind in der (Vor)Pubertät im Haus wohnt, merkt man das u.A. daran, dass die Türen etwas lauter geschlossen werden :-) Unsere Türen haben einige Generationen Jugendlicher bereits überlebt und müssen wieder mithalten.

Ich bringe Johanna ins Bett und bleibe bei ihr bis sie eingeschlafen ist.

Unten höre ich eine Tür schließen, .... na, knallen.... Sonst nichts... Bis ich mir überlegt habe, welche Tür das sein mag, höre ich Johanna im Halbschlaf sprechen:
- Mama?
- Ja, Kleines, was ist denn?
- Maria!
- Maria? Was ist mit ihr?
- Maria da! u -u -u (ärgerliches Weinen wird nachgeahmt)
- Meinst Du?
- Nanna Maria a ja ... (Johanna will Maria streicheln)

Nur aus einem Geräusch hat sich Johanna die ganze Situation, was da unten auch sein mochte, vorgestellt und mit mir "besprochen", sogar eine Lösung vorgeschlagen.

Samstag, 20. Februar 2010

Spuren im Schnee

- es werden die letzten Spuren in diesem Jahr in diesem Garten sein, denke ich.
Aber zuvor hatte ich nie die Kamera zur Hand, erst heute, wenn der Schnee schon schmilzt...Im letzten Jahr hat Johanna keine Spuren im Schnee hinterlassen, da sie ja noch nicht laufen konnte.

Wir waren in diesem Winter so wenig in unserem Garten, dass dort noch eine glatte feste Schneedecke liegt, auf der man wunderbar laufen kann.
Die Schaukel wird immer kleiner - oder Johanna immer größer.
In ihrem kleinen Leben hinterließ Johanna bereits viele Spuren, unter denen sind auch welche, die nicht wegschmelzen.

Freitag, 19. Februar 2010

Etwas lauter

wird es ab sofort in unserem Haus.
Johanna bekam ihren eigenen CD-Player.Schon nach wenigen Minuten wird getanzt!
Was für ein Tanz mag es sein? - Natürlich der Pinguin-Tanz! Pitsch- patsch Pinguin, sie kinzeln sich am Kinn!
Das soll wohl der Nordwind aus dem Lied sein...
...und hier horchen die Pinguine - ein Eisbär ist da!
Johanna war ganz stolz auf ihre "Kenntnisse", sie ließ den Papa lieber nicht mittanzen, als "falsch" tanzen.

Wir wollten kurz aus den Haus - na, wegen der Decke, die fast auf den Kopf fällt :-) - aber um 20:00 kann man nur dort mit einem Kleinkind "einkehren":

- Sag´ mal, Johanna, was kostet das gute Stück?
Erstaunlicherweise schaut sie auf den Zettel - so wie wir das auch tun...

Danach gab es einen kleinen Glücklichmacher, von dem wir alle von Johanna etwas angeboten bekamen,

und ganz viel Platz zum Toben und Spielen.
In diesem Spielhäuschen übrigens wurde ein Bildschirm in der Decke eingebaut, die Geräusche kann nicht nur hören, sondern auch, auf dem Boden liegend, mit dem ganzen Körper spüren - daraus konnten wir Johanna nur schwer herausbekommen.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Ein solches Filzbild

wollte ich für Johanna lange schon machen, eine Filztafel habe sogar gekauft - aber heute sah ich dieses fertige Stück und konnte nicht "vorbei gehen".Es geht um einfache Dinge - man muss nur zuordnen, was /wo / wie stehen soll.
Da Johanna noch lange nicht malen können wird, ist es gut für uns zu verstehen, ob sie weiß, wohin alle Dinge gehören - eine Wolke, eine Kurzhose, ein Baumstamm...

Da, Papa! (das soll heißen, DA gehört die Hose hin). Da, Mama! (das Gleiche für Mama)
Einiges konnte sie gut erkennen und sofort zuordnen. An dem Bild kann man sich lange aufhalten und die Sachen hin und her schieben... Hoffentlich gefällt Johanna dieses Spiel.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Ein weibliches Herz

wird bei einem solchen Reichtum wohl immer höher schlagen...

Bei meiner letzten Keller-"Durchsuchung" bin ich auf eine Kiste Spielzeug gestoßen, die ich verschenkt/vergeben zu sein glaubte und nach der ich deshalb nicht gesucht habe. Eine ganze Küchenausstattung von Maria, mit Töpfen und Pfannen sogar. Alles landete erst in der Spülmaschine, danach nahm Johanna mit großen Augen die Sachen entgegen. Nun steht das ganze Zeug auf unserem Esstisch und ich kann kaum etwas wegräumen: alles ist absolut wichtig!
Im Topf hat Johanna eben etwas "gekocht"und möchte sich etwas auf den Teller geben.
Der Kleine König will auch etwas bekommen - bitte schön, der Teller wird für ihn voll gemacht!

Nun bekommt er seinen Teller - jetzt muss er ja essen!
Ich bin gespannt, wie lange es dauert bis unser Esstisch wieder funktionstüchtig wird.

Dienstag, 16. Februar 2010

Auch kleine Leoparden

üben gern das Schneiden...

Am Nachmittag des Rosenmontags sind wir bei unserer lieben Tagesmutter eingeladen worden, mit Kindern den Karneval zu feiern. Johanna ging ins Spielzimmer - da waren ja die Spielzeuge, die sie vom letzten Jahr kannte. Sie fühlte sich dort sichtlich wohl - vertraut halt :-). Einige Dinge kamen dort jetzt dazu, sie waren für Johanna neu.
Sie nahm sich ein neues Spielzeug - das Schneidebrettchen mit dem Obst. Sie hatte ein solches Brettchen in der FrüFö immer gemocht. Sie fing an zu schneiden, als ob sie das immer schon geübt hat - erst die Zitrone, die schwierigste, da sie immer aus den Händen flutscht,dann die Birne
und den Pilz...
In der FrüFö hat sie damals wirklich viel gelernt, jetzt macht sie das mit Leichtigkeit.
In ihrer aktuellen "Selbständigkeitsphase" nimmt sie, wenn erreichbar, mal ein Messer vom Tisch und versucht, etwas zu schneiden, oft erfolgreich sogar. Na ja... Man schaut hin und schaut zu und hofft, dass es gut geht...

Montag, 15. Februar 2010

Und schon ist sie weg!

Johanna war stolz auf ihr Kostüm. Der Sinn des Festes ist ihr natürlich nicht bekannt, aber da sich alle verkleiden, nimmt sie das - wie immer - als "normal" auf. Als wir allerdings hereinkamen, kam ein Kind auf uns zu, das eine eher Halloween-Maske für hartgesottene Erwachsene getragen hatte, mit einem ausgelaufenen Auge... na ja... ich zog Johanna lieber zur Seite. Ich glaube, sie hatte Angst und wollte auf den Arm.
Nach wenigen Minuten hat sie dann eine ihre Freundin unter der grünen Schminke erkannt und einen Pinguim am Schwanz gezogen.
Danach war alles wieder gut. Zwei Mädchen aus der Gruppe waren bereit, Johanna zu ihrem Anwesenheitsstecker zu begleiten - und schon ist sie weg!
Sie hat ihre Leoparden- "Rolle" eigentlich gut gespielt, sie zeigte Krallen und brüllte. Am Ende des KiGa-Tages brauchte sie keine drei Minuten, um im Auto tief einzuschlafen.

Schuhanprobe

am 13.02.2010:
Nach allen kalten Tagen möchte man ja sich mal fein anziehen - der Karneval steht vor der Tür. Im KiGa wird es am Rosenmontag eine Ganztagsfeier geben, mit einer Bauchtanzaufführung und einem großen Frühstücksbuffet. Das ist doch was!
Johannas Kostüm passt noch in diesem Jahr, aber passende Schuhe hatten wir noch nicht... bis ich mich in den Keller begeben habe, um nach einigen Schätzen zu suchen. Ich hab´s! Die alten Schuhe von Maria, einmal getragen und herausgewachsen, wie es oft so ist...
Johanna fand sie toll und wollte sofort anprobieren.Sie sitzen perfekt!
Diesmal braucht sie keine Einlagen, es wird gefeitert! Das ist die erste große Feier für Johanna, ich bin gespannt, wie sie auf all die verkleideten und veränderten großen und kleinen Menschen
im KiGa reagiert.

39 Monate. Wachstumsdaten.

Am 13. 02. 2010:

Johanna ist 3 Jahre und 3 Monate alt geworden, 39 Monate also.

Sie ist 13,6 kg schwer, 100 g weniger als vor einem Monat,
und ist 92 cm groß im Stehen, 1 cm mehr.
Das heißt für mich, dass sie eine Wachstumsphase hatte und deshalb so viel gegessen hatte.

Der Kopfumfang ist 47 cm, keine Veränderung.

Sie trägt Kleidung in der Größe 92, wir wechseln langsam in die nächste Größe.
Sie trägt Schuhe in den Größen 23-24, mit Schuheinlagen.

Johanna möchte selbständig werden, was für uns nicht immer einfach ist. Eine Idee für das Einkaufen, wenn es nicht gerade um einen Wocheneinkauf geht: Johanna darf ihren Puppeneinkaufswagen mitnehmen, den Kleinen König als Kind behandeln und unsere Einkäufe transportieren...

Sonntag, 14. Februar 2010

Steine, die bleiben...

Ich habe in den letzten Tagen kaum etwas geschrieben, ich habe nur gelesen. Ich war hier:

http://aufeinanderzu.blogspot.com/,

wie eigentlich fast jeden Tag im vergangenen Jahr.

Im letzten Februar musste ich Vieles aus meinem Blog löschen, da es plötzlich ein ungesundes Medieninteresse ausbrach. Mein Zähler explodierte trotzdem, da man nicht alle Fäden abbrechen konnte. Nun sehe ich, obwohl ich mich selber hier kaum bewege, dass Johannas Blog immer wieder aufgerufen wird, da man die o.g. Adresse anklickt. In diesem Februar - bin ich mir ziemlich sicher und hoffentlich täusche ich mich nicht - sind das nur die Menschen, die mit der Familie zutiefst mitfühlen und miterleben. So ging es uns in diesem ganzen Jahr. Wir hatten unsere Johanna bei uns, aber der Gedanke des Schnellvergänglichen war auch permanent dabei.




Dass es in wenigen Tagen ein halbes Jahr nach dem 14. 02. sein wird, habe ich an einem kühlen trüben Morgen im vergangenen August mehrmals gedacht. Am Tag zuvor passierten wir eine Stelle am Fluß Tsangpo, die unser Guide uns als Wasserbegräbnis - Stelle für tibetische Kinder gezeigt hatte. Wir standen da und schauten ins wirbelnde Wasser. Was würde von einem Menschen hier bleiben? Die Tibeter meinen ja, es bleibt nichts und es soll auch nichts bleiben. Wir hatten wegen der Höhenkrankheit nicht viel Kraft zum Diskutieren, wir schauten uns nur an und jeder hat sich in seine Gedanken vertieft... Mit diesem Teil des Buddhismus waren wir nicht einverstanden.

Es bleibt DOCH etwas hier von einem Menschen, auch hier, auch wenn sie das nicht wollen. Überall waren kleine und große Steinhaufen zu sehen. Als Haufen bezeichnen wir, die unerfahrenen Gäste, diese Bauten, für die Tibeter sind das Nachbildungen einer Stupa, einer Kapelle in der Form der Lotusblütenknospe. Und diese gemeinten "Stupas" bleiben. Keiner fasst sie an oder nimmt die Steine heraus, um seine eigene zu errichten...
Mit den Gedanken, etwas ähnliches hier zu hinterlassen, habe ich mich beschäftigt, aber ich habe mir nicht getraut, das zu realisieren... Ich gehöre ja nicht zu ihrer Religion...

An diesem Morgen passierten wir eine Stelle in den Bergen, die mit einem chinesischen Monument wohl eine kleine Abwechslung bereitete: 5000 km lang hat man diese Straße bis zu dieser Stelle gebaut, hier stellten sich die Bauleute ein Denkmal... Die Höhe dieses Ortes war uns unbekannt, aber mein Kreislauf sagte mir, dass es hier ganz schön hoch wäre. Einige Häuser klebten an den Felsen. Hier gibt es kaum etwas, was einen Menschen ernähren kann.
Zwei Frauen mit Kindern kamen zu unserem Auto - sie wollten alle "das Baby" begrüssen.
Hinter den Häusern war dieses Feld mit "Stupas".
Erst hat Josef Johanna getragen,
dann hat er sie abgesetzt. Da es nichts anderes zum Spielen da war, nahm Johanna Steine und warf sie. Johanna, wollen wir lieber etwas aus Steinen bauen?

Zu meinem Staunen fing sie damit an.
Dann hat auch der Papa mitgeholfen, was Johanna aber nicht wollte...
Sie hatte ihre eigene Idee: noch ein kleinstes Steinchen musste drauf...
...so musste es sein! Wir warfen einen letzten Blick auf unsere Steine. Sie sind flach und liegen ganz stabil aufeinander. Auch ein starker Wind kann an dieser Stelle, hinter einem Felsbrocken, nichts anrichten. So bleiben sie hier für lange, lange Zeit liegen.
Auch wenn wir nicht da oder nicht mehr da sein werden...
Ein Gedanke
an Johanna,
an Mia,
an Mirjam...

Donnerstag, 11. Februar 2010

Doch nicht wackelig

war das, was wir in unserem Behindertentestament festgelegt haben.

Zum ersten Mal lesen wir das schwarz auf weiß und müssen uns nicht nur auf die Aussagen unseres Anwalts verlassen. Wer uns länger kennt, weiß bereits aus unseren alten Recherchen: mit Empörung erfuhren wir, dass alles, was wir Johanna persönlcih überlassen würden, automatisch und unmittelbar von irgendwelchen Trägern "eingesaugt" wird und ohne Johannas/unsere/Marias Zustimmung "verwurstet" wird, Johanna wird sich weder eine CD noch einen Konzertbesuch noch eine Reise leisten dürfen, von einer neuen Brille o.Ä. nicht zu sprechen...

Ein Downy mit den Klamotten aus der Altkleiderkammer und einer schlechten Topfschnittfrisur, aus dem Behindertentransport nach dem Werkstatttag hesausgeladen, ab in das Heimgebäude, dort abends sitzen bleiben und sich auf einen vom Amt genehmigten vierstündigen Zoo-Ausflug "im nächsten Frühjahr" freuen. Ist das nicht eine tolle Perspektive für Johanna?

Nicht nur Johanna wird benachteiligt. Bei diesem "Einsaugen" durch Träger entstehen gravierende Nachteile für alle anderen Geschwister.

Das war der Grund für die Gestaltung unseres besonderen Testaments.

Vor einigen Tagen gab es in der Neuen Osnabrücker Zeitung einen Artikel darüber zu lesen. Leider habe ich die Zeitung und das Datum nicht mehr, aber ich möchte hier doch das Hilfeangebot des Herausgebers und die entsprechenden Quellen platzieren:

Zitat:

Ein kostenloser Download der Broschüre "Das Testament - Vererben zugunsten behinderter menschen" ist möglich unter:
www.lebenshilfe.de/wDeutsch/aus_fachlicher_sicht/artikel/Vererben.php

Buchtipp:
Jürgen Greß, Recht und Förderung für mein behindertes Kind,
dtv 2009, ISBN-13: 978-3423506809, 14,90 Euro

Nach allem, was ich bereits zu diesem Thema gehört habe, kann ich den Lesern, die das nicht geregelt haben, nur dringend empfehlen.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Einige weitere Schritte

im Thema Selbständigkeit...

Johanna will viele Dinge alleine erledigen. Beim Anziehen hat sie mehr oder weniger Erfolg, sie wird dann immer ausgiebig gelobt. Wenn sie etwas gut geschafft hat, sagte sie immer "Papa" oder "Papa auch" - ich soll das unbedingt dem Papa erzählen, heißt das.

Eine neue Kindergartentasche wurde benötigt. Wir sind angesprochen worden, dass Johanna gern alleine ihre Sachen auspackt und auch nach dem Frühstück einpackt, aber die Öffnung der aktuellen Tasche war zu klein. Maria hat gestern ihren Schwimmrucksach zur Verfügung gestellt, so konnte Johanna im KiGa alles alleine erledigen. Natürlich bekommt Johanna in den nächsten Tagen einen schönen neuen Kindergartenrucksack! Im Übrigen war Johanna auch nicht besonders auf ihre alte Tasche fixiert und hat die neue Lösung (das ist Marias Tasche, sie gibt sie Dir, aber wir kaufen für Dich am Wochenende eine andere etc. ) ohne Probleme angenommen - ich schreibe diese Bemerkung, weil ich im Unterbewusstsein immer irgendwelche "untypischen" Reaktionen erwarte... es gab aber keine, jedes unserer Kinder hätte genauso reagiert...

Die Toiletten im KiGa sind ja kindgerecht angebracht, was nicht von unserer häuslichen Ausstattung zu sagen ist. Eine kleine Trittstufe von IK-- kann im KiGa Abhilfe leisten, bei uns reicht sie nicht. Johanna will aber alleine auf Toilette gehen können, das hat sie im KiGa gelernt und gezeigt bekommen... Jo... Dann müssen wir wohl ihr etwas besorgen. Irgendwo habe ich solche Stufen oder desgleichen in der Werbung gesehen... Ob sie diese dann auch benutzt...

Johanna brachte aus der KiGa-Bibliothek ein neues Buch mit. Zum ersten Mal ist sie mir voraus. Ich kenne das Lied nicht, sie aber - wohl, und zwar mit den passenden Gesten und Tanzbewegungen. Hat man schon im KiGa das Lied gesungen? getanzt? als Spiel eingesetzt? Leider kann ich nicht immer alle Infos sofort haben, ich muss ja immer die Erzieher fragen...

Johanna hat im Moment einen großen Appetit. Ich habe schon recherchiert, wieviel ein Kind in diesem Alter essen muss. Kaum Angaben. Abends hat sie immer Hunger, ich muss dann schon bremsen... Ich weiss ja nie, wieviel sie in der Mittagszeit gegessen hat; das Mittagessen ist um 12:00, um ca. 16:00 gibt es zu Hause einen Joghurt und eventuell eine süsse Kleinigkeit, wenn wir zusammen Kaffee trinken, aber danach? Ein Brot? Zwei? Sie ist oft nicht satt zu bekommen und fragt nachdrücklich nach - oder nimmt sich kurzerhand etwas vom Tisch... Schön selbständig ist sie in diesem Bereich... Ich biete Äpfel und Orangen an - die beiden Mädchen essen sie gern. Früher hat Johanna viel Zeit gebraucht, um ein "Apfelschiffchen" aufzuessen - jetzt verputzt sie eins nach dem anderen mit Maria um die Wette und schnappt Maria sogar welche weg... na solange das nur Äpfel sind... sonst muss ich mir ja Gedanken machen, ob sie vielleicht Probleme mit dem Sättigungsgefühl hat...