Donnerstag, 26. März 2009

Wichtige Tätigkeiten

hat man heute u.A. in der FrühFö geübt - einräumen, wegbringen, anderes Spiel holen, "schneiden".

24.03.08

Die Tiere werden eingeräumt,
der Deckel gugemacht...

jetzt müssen wir wegbringen... aber so wird das nicht klappen...
...lieber so...
Das Schneiden auf dem Brettchen klappt: mit einer hand schön festhalten
und loslegen!
Und fertig!
Das Anknabbern bleibt nicht aus...
Wer weiß, welche dieser Fähigkeiten und wann Johanna in ihrem Tagesablauf einen sicheren Halt später geben werden...

Unser Sonntag im Zoo

Sonntag, 22.03.09
Die ein paar Sonnenstrahlen brachten uns dazu, das Haus doch für einige Stunden zu verlassen. Das hat sogar funktioniert - das mit den Sonnenstrahlen, in Osnabrück fast unwirklich.
Johanna nahm viel mehr Tiere wahr und konnte einige nachahmen oder mit Gesten zeigen.
Die Flamingos hat sie erstaunlicherweise zu den Vögeln zugeordnet, obwohl sie sie nicht fliegen sehen konnte - sie zeigte eben ihre "Vogel"-Geste.Danach zeigte sie, dass sie schon längere Wege zu Fuß laufen kann.
Auch eine hohe Stufe ist für sie kein Hindernis mehr, vor allem, wenn sie sowieso dies alleine meistern kann... Papa ist ja beschäftigt...
Die Rutsche war mal ausnahmsweise trocken - man musste die Chance ergreifen!
Das zweite Mal musste Johanna dann selber nach oben laufen
und die unsichere wackelige Hängebrücke meistern. Da sie aber nicht weiß, dass manche Kinder dort das Wackeln fürchten, fürchtet sie auch nicht und geht einfach...
Jetzt darf sie alleine rutschen! Johanna hält sich sicherheitshalber fest am Rand...
...ob der Papa mit nur einer Hand wirklich helfen kann?
Johannas Hand bleibt da, wo man sich selbst immer halten kann...
...die Hilfe brauchte sie eigentlich nicht... Sie hilt sich mit zwei Händen am Rand... das hat sie wohl begriffen!
An diesem Stand konnten wir nicht vorbei gehen. Den Duft kann man leider nicht fotografieren.
Oh Wunder! Johanna hat nicht nur gerochen, sondern auch griff nach einem Donut!
Nach fast zwei Wochen fasten ist das fast unwirklich - ein Kind, das isst und trinkt, und ohne Druck!



Die Seelhunde hat sie noch nie gesehen. Aus dem Wort bekommt sie nur -hunde- mit, sagt auch Wow-Wow!, versteht aber nicht, warum dieses Ding im Wasser ein "Hund" sein soll...
Beim afrikanischen Schwein ging es einfacher: sie hat es als solches zugeordnet und nachgeahmt.
Das Schwein wollte leider nicht auf Johannas Klopfen an der Scheine reagieren...

Wir merken, dass Johanna bereits viele Tiere kennt und erkennt, solche Spaziergänge müssen wir öfter tun...

Wir vertreiben die Zeit

bis zum Mittagsschlaf, dann schlafen wir beide - Johanna und ich.
Johanna hat doch die Magen-Darm-Grippe bekommen, was uns Wäscheberge im Keller beschert hat und mir eine unruhige Nacht. Heute wird wohl mein erster Schulausfalltag im Jahr sein.

Mittwoch, 25. März 2009

Hunger!

Zwei Wochen aß und trank Johanna nur wenig, nur unter Druck und Überredungen unsererseits. Sie hat abgenommen. Seit dem letzten Wochenende trinkt sie endlich, seit Sonntag isst sie wieder! Es kann sein, dass ihre Zähne nun im Kiefer nicht mehr so weh tun, es geht dann mit den anderen Sachen wieder...

Nach unserem gemeinsamen "Arbeitstag" ist sie im Auto eingeschlafen, sie schlief zu Hause weiter, insgesamt ganze drei Stunden. Als sie wach war
hatte sie
HUNGER!
Sie wollte natürlich alleine essen, aber sie nahm in die Hand alles, was ihr hilft, schneller zu essen.Sie probierte mal mit dem gelben Löffel, dann mit dem blauen, die Gabel wollte sie auch nicht los lassen...
Der Teller wurde schnell leer, sie wollte noch mehr bekommen. "Krrrrhhhh!" - heißt wohl "Kartoffel", muss ich lernen...
Eine große Gabel war in Sicht -
damit konnte sie auch die letzten Kartoffeln aus dem Topf holen. Da ich als Helferin beim Essen ausdrücklich unerwünscht bin, konnte ich es mir nicht verkneifen, diese ganze Ess-Orgie zu knipsen.
Sie hat nicht alles aufgegessen, ich habe dann den Teller schnell abgeräumt, da ich mit so einem satten Kind nicht zum Sport dürfte.
Allerdings ist auch unsere PT krank geworden, so fangen wir mit dem heutigen Tage unsere Therapie-Ferien an! Zwei Wochen keine KG und keine FrühFö, das ist auch mal gut!

Ich war mit Mama arbeiten!

Vor einigen Jahren hat Maria das gesagt, als ich für sie keine Betreuung hatte und sie zur Schule mitgenommen habe. Heute könnte das Johanna sagen (wenn sie könnte natürlich).
Unser kleiner Tagesbruder ist krank geworden, so sollten wir uns lieber zu Hause aufhalten, aber eine Vertretung in der Schule, ganz kurzfristig, gab es nicht, da auch viele Kollegen krank sind.
So hatte Johanna, mit Mama zusammen, einen folgenden "Stundenplan":
1. Fachstunde: Kl. 10
2. Fachstunde: Kl. 11
3. Fachstunde: Kl. 8, die aber doch vertreten werden musste...

Mit allen möglichen Spielsachen "bewaffnet", bin ich zum Unterricht gefahren. Meine Unterrichtsmaterialien habe ich zum Glück am Tag davor bereits fertig gehabt.
In der ersten Stunde wurde eine Arbeit zur Selbstkontrolle geschrieben, ich konnte die Schüler beraten, Johanna "hielt die Stellung" am Lehrertisch.Vor der zweiten Stunde, in der Pause, ging Johanna stolz mit mir an der Hand, auch die Treppe hoch, und begrüsste alle, die wir trafen. Im Klassenraum gab es erst eine Runde Händeschütteln. Wer Johanna länger kennt, weiß, dass sie in diesem Fach fast ein Bundeskanzlerniveau erreicht hat.

Der Unterricht in der 11. war aber langweilig, da eine Grammatikarbeit beendet werden musste. Johanna durfte erst an der Tafel malen,

dann das Klassenzimmer erkunden. Den schönsten Platz fand sie auch - in der Ecke, auf dem alten Sofa!

In der dritten Stunde gab es doch keine Vertretung...
Dafür gab es aber eine "DS-Kennenlern-Stunde" - die Kinder haben viele Fragen gestellt und Johannas Förder-Spielzeug ausprobiert.
Johanna fand die Umgebung TOLL!!!!!
Eine Bemerkung muss ich hier notieren:
Johanna begrüßt die Menschen mit der Hand und heute schüttelte sie Dutzende von Kinder- und Erwachsenenhänden, erst zur Begrüßung, dann zum Abschied - fünfzig? siebzig? mehr? sie war in der Pause auch ohne mich in einem Klassenzimmer mit vielen Schülern...
Aber zwei Menschen streckte sie ihre offenen Arme entgegen, was sehr, sehr, sehr selten vorkommt...
Was hat sie gespürt oder gesehen, was den anderen manchmal verborgen bleibt?

PS. Die Beiträge der letzten Tage, vom Wochenende und neuen FrühFöSchritten, schlummern noch, wegen der beruflichen (Korrekturen)Überlastung, sie kommen noch.

Montag, 23. März 2009

Sie kann lenken!

Schon lange hat Johanna nicht den Bobby-Car genommen, ich habe ihn für eine Weile weggestellt. Bei dem trübsten Wetter, das man sich nur vorstellen kann, hat Johanna ihr altes Fahrzeug wiederbekommen.
Die Teppiche lassen sie nicht gut fahren - so ging sie ins Treppenhaus... Eng...Sie konnte früher ja nur geradeaus fahren, jetzt versucht sie, auch Kurven und Ecken zu meistern...
Ich war ein paar Minuten weg, sie hat schon eine andere Richtung genommen.

Nun ist sie an der Stelle, von der ich meine ersten vier Fotos gemacht habe. Sie ist in einer "Sackgasse"
und versucht mit dem "Rückwährtsgang"...
Komisch, dass es im ganzen Haus keinen anderen Platz gibt. Wir müssen dann mal nach IK--, da gibt es Platz genug, sie muss schließlich auch das neue Dreirad weiter lenken üben..

Samstag, 21. März 2009

Es gibt Tage -

ob der Muttertag, ob der Tag der Kristallnacht, ob der AIDS-Tag - da ist es klar, wie man dem Tag begegnet. Man gedenkt, man trauert, man feiert, kämpft, motiviert...

Was soll ich mit dem heutigen Tag anfangen?

Im letzten Jahr habe ich ihn ignoriert...
Sollte ich ein Foto von meinem Kind mit der Überschrift "Lebenswert" versehen?.. Wieso bin ich nie auf die Idee gekommen, ein solches Foto der Tochter Maria zu gestalten?
In der heutigen Osnabrücker Zeitung ist ein Artikel - die hiesige Selbsthilfegruppe hat wohl mitgewirkt...
Der Artikel fängt mit dem Satz an: "Lesen und schreiben kann er nicht... " Dann wird ein junger Mann vorgestellt, der mit DS geboren wurde und jetzt in den Behinderten-Werkstätten arbeitet...
Man ließt den Artikel so quer durch das Blatt... unten im gelblichen Rahmen eine Erklärung zur "Erkrankung an Down Syndrom"... Tja... das Auge bleibt in der mittleren Spalte des unteren Bereichs "hängen" - da sind immer die Dinge, die sich am Besten einprägen... Ich lese weiter: "Durch eine verbesserte pränatale Diagnostik kommen immer weniger Kinder mit Down-Syndrom auf die Welt. Nach neuen Statistiken treiben mehr als 90 Prozent der Schwangeren den Embrio mit Trisomie 21 ab. Noch bis kurz vor der Geburt kann das Kind legal abgetrieben werden, wenn die Mutter durch die Behinderung unzumutbare Belastungen drohen."
Was wird denn der Leser sich denken? Ach, gut so... Und fragt bei dem nächsten Mal, wenn eine Schwangere ihm begegnet, etwas genauer nach: "Na, alles gesund?" - solche Fragen hat man mir wie am laufenden Band vor noch 28 Monaten gestellt...

Die Menschen, die uns in unserem neuen Leben begegnen, die - wie wir denken und empfinden - ein echtes Interesse an Johannas Leben zeigen, bringen Vieles uns entgegen.
Es handelt sich um Mitgefühl, Verständnis allgemein, Verständnis zu unserem Engagement und viel, viel, viel Mitleid.
Ich bin zu alt, um mir selbst vorzutäuschen, dass das Mitleid nicht im Raum steht...

Ich weiß nicht, was ich mit dem heutigen Tag anfangen soll.

Freitag, 20. März 2009

Im Wasser

fühlt sich Johanna sicher und kommt so nebenbei auf verschiedene Ideen...
Die Aufgabe war, sich an der Stange entlang zu bewegen.Johanna machte erst brav und ehrlich mit...
...bis die Gießkanne plötzlich in Sicht war...
...die Johanna unbedingt bekommen wollte...
...und mit allen Mitteln und aller Kraft es geschafft hat!
Beim Schwimmen mit den Flügeln hat sie sich immer weiter vom Papa entfernt.
Eigentlich musste man die Schwämme aus einer Ecke in die andere bringen. Nichts besonderes, aber hier sieht man die letzte untere Zahnlucke, in der ein neuer Zahn seit zwei Wochen wächst.
Und auf diesem Foto sieht man die zwei letzten oberen Lucken, denen wir unsere schlaflosen Nächte und Unruhe in der letzten Zeit zu verdanken haben. Ich bin gespannt, wann auch dort neue Zähne wachsen.
Hier ist die Ecke, in die andere Kinder ihre Schwämme fleißig gebracht haben. Man braucht nicht lange nachzudenken und nicht drei mal zu raten, was Johanna im Moment vor hat:
in wenigen Sekunden kippt der Turm um. Tja.
Wie geplant bleiben wir noch 10 Wochen dabei.

Mittwoch, 18. März 2009

Sport mit ein wenig Widerstand

Johannas Zähne sind hoffentlich bald da.
Zum ersten Mal in ihrem Leben musste ich sie tagsüber umziehen, da der Pullover vorn am Gesicht ganz nass wurde. Die Halstücher werden auch schnell nass. Die Haut um den Mund und an der Nase ist gerötet, aus den Augen kullern Tränen. Eine Bindehautentzündung ist das nicht, da keine anderen Erscheinungen da sind. Es tut ihr alles weh, sie isst und trinkt nichts.

Ich wusste nicht, ob sie beim Sport heute mitmachen wird.
Doch, hat sie gemacht! Mit ein wenig Eigeninitiative (eigentlich Widerstand) hat sie bei der Einheit gut mitgemacht.
Das Klettern gelang ihr immer besserund das Hüpfen mit Maria auf dem Trampolin war einfach toll, es ließ sie alles vergessen!
Nach dem Sport konnte sie zu Fuß die Praxis verlassen und genoss die Umgebung von der Grösse "auf zwei Beinen" - hier im Aufzug
und danach schon wieder in Mamas Auto...
Alle Knöpfe hat sie bereits ausprobiert, ich hoffe nur , dass sie die Handbremse nicht lösen kann.